Kreuzfahrt mit der MS AIDAblu im Dezember 2004


Gesamter Inhalt: Kreuzfahrt Reiseberichte


Reise mit der AIDA Blu zu den Inseln des ewigen Frühlings

Reisezeit: 25.12.2004 – 01.01.2005

Route: Santa Cruz de Teneriffe – Funchal/Madeira – Santa Cruz de La Palma – Puerto del Rosario/Fuerteventura – Arrecife/Lanzarote – Las Palmas/Gran Canaria – Santa Cruz de Teneriffe

Preis: 1175 € in der Doppel-Innenkabine Kat. C Deck 10 inkl. Flug mit Condor ab/bis Düsseldorf
bei rechtzeitiger Buchung gab es 200 € Frühbucher-Rabatt (= 975 Euro)

Altersdurchschnitt bei dieser Reise: 40 Jahre, viele Familien mit Kindern
gebucht über: Reisebüro

Wetter auf dieser Reise: eher schlecht, meist um die 15 Grad, bewölkt, teils Nieselregen
Seegang: Wir hatten zum Teil Windstärke 9 und daher unruhige See, was zu vielen Ausfällen durch Seekrankheit führte

Zunächst einmal zum Schiff: Die AIDA Blu ist ein 1990 für Princess Cruises (Crown Princess) gebautes Schiff, welches 2002 zur A’rosa und 2004 zur AIDA Blu umgebaut wurde. Das Schiff ist 245 m lang, 32 m breit und hat 14 Decks, 4 Restaurants, 1 Sushi-Bar, 1 Leysieffer-Cafe, 2 Snack-Bars (Asia Grill und California Grill), 1 großes Theater, 1300 m² Wellnessbereich (Fitness-Studio, diverse Saunen, Beauty-Salon), 2 Bars (Aida Bar und Blu Lounge), 1 kleine Bibliothek, Atrium mit Rezeption und Ausflugsschalter, Fotoshop, Parfümerie, Schmuckgeschäft, 3 Boutiquen, Casino (Roulette, Black Jack und „einarmige Banditen“), Eisdiele, Disko

Einschiffung: Wir sind mit Condor von Düsseldorf nach Teneriffa geflogen (Pauschal-Arrangement). Am Flughafen sind wir von AIDA-Mitarbeitern in Empfang genommen worden und zu einem Transferbus geleitet worden. Die Transferzeit betrug 45 Minuten. Am Hafen von Santa Cruz war dann ein Zelt errichtet, wo man nach Decks sortiert einchecken konnte. Dies ging äußerst zügig von statten. Man erhält seine Bordkarte, mit der an Bord alles bezahlt werden kann. Vorher muß man seine Kreditkarte registrieren lassen, damit alles automatisch abgebucht werden kann. Jede Dame, die an Bord ging erhielt eine Rose (so war es auch früher auf der A’rosa üblich), die in der Kabine in eine dort befindliche Vase verbracht werden konnte. Der Zimmerschlüssel (bei diesem Schiff nicht identisch mit der Bordkarte) steckte in der Kabinentüre.

Kabine: Mit 17.5 m² sind die Kabinen üppig bemessen. Wir hatten eine Innenkabine der C-Kategorie (es gibt noch 2 andere Innenkabinen-Kategorien, die preislich etwas günstiger sind). Die Kabinen sind ansprechend möbliert mit: großem Doppelbett, 2 Nachttischen, 1 Schreibtisch mit Telefon, Lampe, Spiegel, Haartrockner; ferner gibt es einen kleinen Tisch mit einem gemütlichen Cocktail-Sessel und ein TV-Gerät (einige deutsche Programme plus bordeigenes TV). Im vorderen Teil der Kabine gibt es eine separate Ecke mit Schubladenschrank (im oberen Teil sind Schwimmwesten und Safe untergebracht) sowie eine lange Kleiderstange mit vielen Bügeln. Das Bad ist - wie auf allen Schiffen - klein und trotzdem praktisch durchdacht. Es gibt eine große Duschkabine (leider nur mit einem Duschvorhang, der einem bei Seegang immer am Körper klebt - ekelig), ein Waschbecken mit darüber befindlichem Spiegelschrank, in dem viel Stauraum ist. Unter dem Waschtisch ist noch mal eine Ablage. Jeden Tag gibt es 2 frische Handtücher sowie 2 frische Badetücher und eine Badematte. Bademäntel stehen ebenso wie 2 Strandlaken kostenlos zur Verfügung. In der Dusche und am Waschtisch gibt es Seifenspender. Leider hat unsere Kabine (10157) bei dem starken Seegang extrem „geknarrt“, so das wir nicht wirklich gut schlafen konnten.

Kabinenservice: Man findet zwar auf dem Tisch ein Kärtchen, wer für diese Kabine zuständig ist, zu Gesicht bekommen haben wir  den Steward jedoch nur ein einziges Mal.. Oftmals war die Kabine erst mittags aufgeräumt. Vermutlich muß ein Steward zu viele Kabinen betreuen. Auf anderen Schiffen hatten wir Stewards die jeweils nur 2-3 Kabinen betreuen mussten und somit Zeit hatten für liebenswerten „Unsinn“ in Form von aus Handtüchern geformten Tieren oder zu Schmetterlingen dekorierten Schlafanzügen.

Essen & Trinken: Es gibt 2 große Buffetrestaurants (Buena Vista auf Deck 12 und das Markt-Restaurant auf Deck 7) sowie 2 kleinere Snack-Restaurants (California Grill und Asia Buffet)  in denen die Tischgetränke (Bier, Wein, Softdrinks) kostenlos gereicht werden. Im Bella Donna Restaurant ist eine Tischreservierung erforderlich. Auch hier sind die Speisen inklusive jedoch müssen die Tischgetränke gezahlt werden. Ferner gibt es noch das Rossini, in dem neben der Reservierung auch noch eine Zuzahlung für die Speisen in Höhe von 25 € pro Person fällig werden. Wir haben einmal das Bella Donna Restaurant aufgesucht. Es wurden die 4 Gänge im Stakkato serviert, was uns angenervt hat. Bei einem schönen Menu möchte ich doch auch ein bisschen Zeit zwischen den Gängen haben und nicht den einen Teller weggezogen bekommen und den anderen hingestellt bekommen. Bei den Buffet-Restaurants war das Problem, dass zuwenig Sitzplätze für zuviel Gäste vorhanden waren, was eine Schlange vor den Restaurants und ein Herumgesuche nach freien Plätzen in den Restaurants mit sich brachte. Nervig! Die Speisen in allen Restaurants waren vielfältig und lecker. Hier alles zu benennen würde den Rahmen absolut sprengen. Außerdem gibt es noch eine Eisdiele und eine Sushi-Bar, die wir aber beide nicht besucht haben.

Getränke-Preise: Die Getränkepreise sind meines Erachtens äußerst zivil. Für ein 0,3 l Bier zahlt man 2,60 €, für einen Softdrink 1,80.€,  Coctails schlagen je nach Sorte mit 5,00 – 7,00  € zu Buche.

Sonstige Preise: Fotos in der Fotogallerie (man wird bei jedem Anlaß irgendwie fotografiert, muß die Fotos aber nicht nehmen), 6,00 – 8,00 €, Ausflüge (je nach Dauer und Art) zwischen 29 und 99 €, Kurse (Sport oder Internet) je nach Art zwischen 10 und 50 €, Sushi-Probier-Abend 10 €.

Animation & Unterhaltung:  Das Animationsteam war super nett und sehr bemüht, aber was richtig dolles habe ich bisher auf den AIDA-Schiffen noch nie erlebt. Da hatte ich mir doch auf einem Club-Schiff mehr Action versprochen. Am ersten Abend und an Sylvester gab es eine tolle Poolparty, bei der wir bis in die frühen Morgenstunden gefeiert haben; ansonsten jeden Abend eine Show, Bands in den Bars (meist erst ab 22.30 Uhr), Feten in der Disko (ab 23.30 Uhr), Tankzkurse, etc. Auf amerikanischen Schiffen wird viel mehr Action geboten. Da gibt es schon mittags Bands die spielen, Buffett auf dem Außendecks, Gemüseschnitzereien, Eisskulptur-Wettbewerbe, etc. Am 31.12.04 gab es ein kurzes „Captains Farewell“, bei dem der Kapitän eine kurze Ansprache hielt und die Gäste einen Sekt spendiert bekamen. 

Vom 29.12. – 31.12. wurde eine Tombola auf dem Schiff veranstaltet, deren Erlös den Opfern der Flutkatastrophe in Südostasien zu Gute kam. Man konnte Lose für 25 Euro kaufen und hatte die Chance 2 Seereisen auf der AIDA sowie Sachpreise zu gewinnen. Durch diese Aktion kamen 20.000,-- Euro zusammen.
Wellness & Beauty: Den Wellnessbereich haben wir auch nicht genutzt, haben uns aber von Mitreisenden sagen lassen, dass er super sein soll. Die Beauty-Abteilung hätte ich gern frequentiert, aber nach einem Blick in die Preisliste war das Thema gleich wieder durch. Für spezielle Spezialmassagen (Dauer 1,5 h) zum Teil 130 €, das finde ich persönlich voll daneben. Außerdem war die Dame am Empfang der Beauty-Abteilung extrem unfreundlich. Der Fitness-Bereich ist zu klein. Die Geräte (Stepper, Trimmrad, Laufband) waren immer belegt. Für einige Fitnesskurse (Rückenschule) musste man extra zahlen.

Personal: Das Personal besteht im Servicebereich überwiegend aus Philippinos, die zu 98 % immer freundlich und hilfsbereit sind. Bei den deutschen Mitarbeitern handelt es sich teilweise, wie ich es mal formulieren möchte, um „studentische Hilfskräfte“. Sie sind gelegentlich etwas überfordert und unwissend. Hier sollte sich AIDA-Cruises mal ein Bespiel an ihrer Mutter-Gesellschaft Carnival-Cruises nehmen. Da läuft alles wie geschmiert.

Ausflüge:
Madeira: Wir hatten eine Jeep-Safari gebucht (4 Stunden 49 Euro), die jeden Cent wert war. Es ging an die Westküste Madeiras. Steile schmale Strassen hinauf, und zum Teil auch Off-Road. Unser Fahrer (englisch-sprachig) war supernett und hat jeden Spass mitgemacht. Am zweiten Tag haben wir Funchals Altstadt besichtigt und sind mit der Seilbahn auf den Monte gefahren (Einzelfahrt: 9 Euro)  Von dort aus kann man sich per Korbschlitten wieder in die Stadt hinunter fahren lassen (10 Euro p.P.). Diese Tour haben wir auf eigene Faust unternommen

La Palma: Hie haben wir uns auf eigene Faust die Altstadt (kanarische Kolonial-Architektur) angesehen.

Fuerteventura: Wir sind mit dem Linienbus (fährt direkt ab Hafen) in das eine halbe Stunde entfernte Corralejo gefahren, wo es Karibik-ähnliche Strände gibt.

Lanzarote: Hier haben wir einen Ganztagesausflug gebucht (8 Stunden, 79 Euro), bei dem wir die ganze Insel gezeigt bekommen haben. Zuerst ging es in den Timenfaya-Nationalpark. Nach einer Rundfahrt mit dem Bus ging es weiter zu einem von dem Künstler Cesar Manrique gestalteten Dorfes. Danach zu einem Aussichtspunkt gegenüber der Insel La Graciosa. Nächster Stop war eine Kakteen-Plantage, auf der die Conchinella-Laus (aus ihr wird der rote Farbstoff z.B. für Campari gemacht) gezüchtet wird. Danach stand die Besichtigung des Weinbaugebietes La Geria mit anschließender Verkostung an. Am Ende der Reise stand der Besuch des Museums für Moderne Kunst in Arrecife, welches in einem alten Fort untergebracht ist. Von hier aus hatte man noch einen schönen Blick auf die im Hafen liegende AIDA.

Gran Canaria: Hier hatten wir eine Halbtagestour gebucht (4 Stunden 39 Euro). Zuerst ging es in die Altstadt von Las Palmas, wo wir das schönste Hotel der Kanaren, das Hotel Santa Catalina besichtigten. Weiter zum Santa Ana Platz mit Kathedrale und Columbus-Haus. Danach ins Kanarische Museum, wo die Geschichte der Kanaren in vorspanischer Zeit anschaulich präsentiert wird. Weiter ging es mit dem Bus zu einem Vulkan-Krater (Pico de Badama), der einen herrlichen Blick über die Insel ermöglicht. Zum Schluß noch ein kurzer Besuch am Strand und dann zurück aufs Schiff.

Die Ausschiffung: Um 09.00 Uhr mussten wir die Kabine verlassen. Danach haben wir erst mal gemütlich gefrühstückt. Um 10.35 Uhr war dann Check-In am Hafen für die Gäste mit Flug nach Düsseldorf. Danach konnten wir wieder an Bord. Wir sind um 14.20 Uhr dann mit dem Transferbus zum Flughafen von Teneriffa gebracht worden.

Unser Fazit: Ein runder und gelungener Urlaub mit 2 Wermutstropfen: Zum einen das ziemlich schlechte Wetter und zum anderen der extreme Seegang.


E-Mail: Sabine Schmarje



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