Kreuzfahrt mit der MS AIDAcara im Mai 2003


Gesamter Inhalt: Deutschsprachige Reiseberichte


Transmed mit der AIDAcara 23.05. ­ 30.05.2003

Von Heraklion über Malta, Sizilien, Sardinien, Neapel nach Dubrovnik

Gebucht über Panopa Reisebüro Essen bei Seetours

Preis für 1 Woche inkl. Flug 1.190 Euro (Innenkabine)

Einschiffung am 23.05.03, 16.30 Uhr in Heraklion/Kreta

Einschiffung erfolgt nach Decks. Einschiffung ging zügig. Man erhält jeder eine Bordkarte, die als Zimmerschlüssel, für Landgänge und Kreditkarte an Bord gilt. Koffer werden auf die Kabine gebracht (dauerte allerdings mehr als 4 Stunden bis die Koffer endlich eintrafen).

Ausschiffung am 30.05.04, 10.00 Uhr in Dubrovnik

Ausschiffung erfolgte nach vorher bekanntgegebenen Zeiten. Koffer hatten wir diesmal selber an der Hand, wir wollten nicht nochmal so lange auf das Gepäck warten. Auch die Ausschiffung ging äußerst zügig voran.

Belegung: ca. 620 Gäste (1200 passen auf das Schiff)

Zum Schiff: Vergleicht man die AIDAcara mit den amerikanischen oder neuen europäischen Kreuzfahrtschiffen ist es ein eher kleines Schiff. 193 m lang, 26 m breit, 10 Decks hoch. Die Ausstattung des Schiffes ist (auch hier wieder der Vergleich mit den Amerikanern) ein eher einfach ausgestattetes Schiff, Glasaufzüge, Marmortreffen, etc. sucht man vergeblich. Es gibt 2 Self-Service-Restaurants, 1 Bedienrestaurant, 2 Bars, 1 Fitnessabteilung (Body-Building-Studio, Spinning-Räder, Laufbänder, Stepper), 1 Friseur (3 Plätze), 1 Wellness-Abteilung, Sauna-Bereich mit FKK-Außenbereich, 2 Shops (einen für Damenmode/Kosmetik und einen für Herrenmode), 1 kleine Disko, 2 Ärzte. Die Shoppingarkaden mit mehr als 40 Shops kann man hier nicht finden.

Kabine: C-Innenkabine ist geräumig und ansprechend ausgestattet mit 2 Betten, Schreibtisch, 3türigem Kleiderschrank mit integriertem Safe, Korbsessel mit kleinem Tischchen, TV-Gerät. Das Badezimmer ist klein aber sehr gut ausgestattet mit gläserner Duschkabine, Vakuum-WC und Waschtisch. Auch gibt es genügend Handtuchhalter. Auf der Kabine steht eine Karaffe mit 2 Gläsern, mit der man auf den Kabinengängen kostenlos Wasser (mit und ohne Kohlesäure) zapfen kann. Der Kabinenservice ist respektabel, mehr auch nicht. Wer wie wir gewohnt ist, daß abends das Bett aufgedeckt ist, ein Betthupferl bereit liegt, daß Nachthemd zum Schmetterling dekoriert ist oder gar Frotteehandtücher zu lustigen Tieren drapiert sind, ist hier ganz falsch. Schade eigentlich, denn dies alles ist ohne viel Kosten und Aufwand zu haben.

Self-Service-Restaurants (Markt-Restaurant & Karibik-Restaurant): Die Küche auf der AIDAcara ist sehr gut, vielfältig und abwechslungsreich. Hier kann das Schiff durchaus mit der Konkurrenz mithalten. Es gibt des öfteren Themen-Abende (Italienisch, Mexikanisch, etc.) Allerdings waren in beiden Restaurants die Polsterungen der Stühle derart verfleckt, daß einem beinahe der Appetit vergehen konnte. Zum Essen gehört jeweils Tischwein (weiß und rot), der auf dem Tisch steht, was zur Folge hat, daß der Weißwein immer zu warm ist. Bier und Softdrinks kann man selber an 2 Stellen im Restaurant zapfen. Kurz bevor die Essenszeiten enden (mittags gegen 14.00 Uhr, abends gegen 21.30 Uhr) wird von den Servicekräften der Wein vom Tisch abgeräumt, daß Bierfaß "abgenabelt" und um einen herumgeputzt und für die nächste Mahlzeit eingedeckt. Sehr ungemütlich.

Maritim-Restaurant: Hier muß man einen Abend vorher reservieren. Es gibt ein 7-Gang-Menu, welches absolut spitzenmäßig ist. First-Class. Auch die Einrichtung ist sehr gepflegt (keine Flecken auf den Stühlen!). Die Tischgetränke sind in diesem Restaurant nicht inklusive, sondern müssen extra gezahlt werden. Preise sind jedoch äußerst zivil. Ein Viertel Weißwein (schön gekühlt und nicht lauwarm) kosten zwischen 4,50 und 8 Euro je nach Sorte.

Bars (AIDA Bar & Karibik Bar). An der Karibik-Bar war so gut wie nix los. Die AIDA Bar war immer gut gefüllt. Erst um 21.30 Uhr begann die Band (Partyland Band) zu spielen und hat fast jeden Abend ein ähnliches Programm abgespult. Die Preise an der Bar sind zivil, sie entsprechen denen in netten Kneipen hierzulande (Beispiel: Bier 0,25 für 2,10 €, Coctails 5 €)

Bilbliothek: Hier mußte ich am meisten lachen. Im Prospekt steht, daß eine Bibliotkek an Bord ist. Von anderen Schiffen kannten wir das als schönen großen Raum mit Clubsesseln, Bücherschränken, Sofas, etc. Auf der AIDAcara handelt es sich um 3 Bücherschränke am Ende/Ausgang einer Bar.

Pooldeck: Der Pool ist ein Witz, er hat die Größe einer Vogeltränke. Es gibt einen Whirlpool, der überbelegt ist, wenn 7 Leute darin sitzen. Liegefläche: Schon mit dem halbbelegten Schiff war das ganze Pooldeck belegt, man möchte nicht wissen, wie das aussieht, wenn das Schiff ausgebucht ist.  Schattenplätze sind absolute Mangelware.

Animation: Die Animation war eine Katastrophe. Club-Direktor Ritchie kümmerte sich mehr um das Wohl einer einzelnen Blondine, wie um das der restlichen 611 Gäste J.

Die Animation am ersten Seetag war schlechter als die im hiesigen Altenheim. Erst spielten eine Stunde lang ein Lateinamerika-Duo, ohne das auch nur ein Funken rüberkam. Danach kam die Krönung: 4 Animateusen spielten etwas vor, was so ging: Eine hatte eine Geschichte aufgeschrieben a la "Mein schönstes Ferienerlebnis", dieses las sie vor während die drei anderen dies pantomisch darstellten. Das ging 4 mal so. Danach sollte das Publikum raten, wem welche Geschichte passiert ist. Als Preise gab es AIDA-Aufkleber zu gewinnen. Diese Nummer wiederholte sich am letzten Seetag nochmal wo man dann Filmmusik erraten sollte. Gähn! Danach passierte (außer Sportprogramm) nichts mehr bis 21.30 (Show im Theater bzw. Live-Bands in den Bars). Ab 23.30 Uhr konnte man in der Disko abhotten ­ rein theoretisch. An ersten Abend spielte der DJ so krasse Musik, daß selbst die wenigen jungen Leute nicht tanzten. Danach haben wir die Disko nicht mehr getestet. An den Tagen mit Landgang gab es außer Sportanimation und abends ab 21.30 Uhr vorgenanntes Programm keine Aktivitäten. Wer hier Brückenbesichtigungen, Küchenführungen, Eisschnitzer, Gemüseschnitzer, Servittentechnik-Experten, diverse Bands auch tagsüber in zahlreichen Bars, Ladenzeilen, Coctailmix-Kurse etc. suchte, der suchte vergeblich.

21.30 Uhr Show: Die Show war ganz nett, die Bühnendekoration mager. Hier haben wir auf allen 5 Schiffen auf denen ich vorher war, spektakulärere Sachen zu Gesicht bekommen.

Publikum: Die Werbung der AIDA (TV & Prospekt) suggeriert einem die Young & Pretty Party People. Realität ist aber die Generation Kukident, d. h. an Bord waren sehr viele alte Leute (60 plus). Auf allen anderen Schiffen, auf denen wir bisher gefahren sind (und die nicht mit Party-Schiff, Club-Schiff o.ä. werben), war der Altersdurchschnitt niederiger. Das Publikum ist ausschließlich deutschsprachig. Wir haben mit vielen Leuten um die Vierzig (z. T. auch Alleinreisende) gesprochen, die total enttäuscht waren, daß soviel ältere Leute an Bord waren und das die Animation so mager ist.

Personal: Hier wird geworben: Man spricht Deutsch. Das stimmt auch für einige Bereiche, die mit deutschem/deutschsprachigem Personal besetzt sind. Im Restaurant-/Barbereich arbeiten jedoch viele Philipinos, welche nur englisch sprechen.

Ausflüge: Die Ausflugspreise liegen zwischen 25 und 155 Euro, je nachdem was man machen möchte. Die Preise liegen damit sogar etwas unter denen anderer Schiffe (Ausflüge sind immer teuer an Bord, genauso Fotografien). Wir haben für einen Halbtagesausflug auf Sardinien 32 Euro p.P. gezahlt und für einen Ganztagesausflug Capri-Sorrent-Pompeji (inkl. aller Eintrittsgelder, Fähren, leckerem Mittagessen inkl. Getränkte) 90 Euro p.P. gezahlt. Die Ausflüge waren perfekt geplant, die örtlichen Reiseleiterinnen sehr kompetent und freundlich. Hier gab es wirklich nichts zu meckern.

Fotografen: Die Preise für ein Foto lagen bei rund 5 Euro. Auch hier ist die AIDA ein wenig günstiger wie andere Schiffe. Leider waren das Fotografenteam genauso schlecht wie das im letzten Jahr auf der European Vision, weshalb wir hier nicht zu großen Geldausgaben animiert werden konnte. Mal fehlte ein Arm auf dem Bild, mal machte man ein hochnotbescheuertes Gesicht. Sowas muß ein Fotograf doch erkennen, schließlich ist das sein Job.

Sportanimation/Sportmöglichkeiten: Haben wir nicht genutzt, wir sind nicht so die sportlichen J. Am späten Nachmittag waren die Geräte aber immer ganz gut belegt.

Wellness/Massagen: Haben wir auch nicht genutzt, weil es uns zu teuer war. Eine Massage von einer Stunde kostet 66 Euro, eine Gesichtsbehandlung ebenfalls.

Sauna: Haben wir auch nicht genutzt, weil draußen temperaturmäiß Sauna genug war.

FKK-Bereich: Hier haben wir uns nur einmal versehentlich hin verirrt und schnell das weite gesucht. Wie immer lagen hier die Leute, die es sich am wenigsten leisten können. Oder wie ein Mitreisender trefflich formulierte: Walfische und Seekühe.

Fazit: Wir werden immer wieder gern eine Kreuzfahrt unternehmen, jedoch beim nächsten Mal wieder unsere Favoriten Carnival Cruise Line oder Norwegian Cruise Line in Anspruch nehmen. Obwohl hier nicht mit Clubschiff geworben wird, ist viel mehr los, sowohl im Bereich der Animation/Muski/Show als auch vom Schiff selber (5-7 Restaurants, Spielcasino, Shoppingarkaden, mehrere Pools & Sonnendecks, etc.) und billiger sind sie meist auch noch.


E-Mail: Sabine Schmarje



© Sabine Schmarje