17.-24.05.2009

Kreuzfahrt westl. Mittelmeer

Savona - Neapel - Palermo - Tunis - Palma de Mallorca - Barcelona - Marseille - Savona

mit der

COSTA CONCORDIA

 

Da diese Kreuzfahrt bereits über ein Jahr her ist, fällt der Bericht darüber etwas kürzer aus. Vor allem an die Ausschiffung kann ich mich kaum noch erinnern, das liegt vermutlich daran, dass ich das Schiff nicht mehr verlassen wollte.



DAS SCHIFF:

Die Costa Concordia wurde 2006 gebaut und verfügt über 13 Passagierdecks. Bordwährung ist Euro. Das arg bunte Design ist gewöhnungsbedürftig.
Sie bietet max. 3.000 Gästen Platz. Diese werden von 1.100 Crewmitgliedern betreut. Das Publikum setzte sich überwiegend aus Italienern, Franzosen und Spaniern zusammen, viele darunter Familien mit Kindern. Aus Österreich, Deutschland und der Schweiz waren insgesamt 220 Passagiere an Bord. Es gab eine deutschsprachige Reiseleitung, die deutsche Bordzeitung sowie Nachrichten aus aller Welt kurz zusammengefasst. Es wurden pro Hafen mehrere Ausflüge auf Deutsch angeboten.
Was uns nervte waren die Durchsagen bzw. Ansagen im Theater in immer 4 Sprachen - Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch - (die Anweisungen zur Rettungsübung gipfelten dann in 7 versch. Sprachen!)

An Deck suchten wir uns immer ein schattiges Plätzchen, entweder auf Deck 12 (der meiste Schatten war ausgerechnet da, wo der Maschinenlärm am lautesten war) oder auf Deck 3 (hier waren wir fast alleine und man konnte so schön den Wellen zuschauen).
Trotz der vielen Passagiere gab es immer genügend freie Liegen auf Deck. Handtücher lagen immer bereit (dafür wurde vermutlich eigenes Personal eingestellt, nur um gebrauchte Handtücher aufzusammeln und frische Handtücher zu falten). Ich persönlich finde es nicht notwendig, alle paar Stunden ein neues Handtuch zu nehmen. Ein Badetuch auf der Kabine, das man mit an Deck nimmt und das bei Bedarf gewechselt wird, würde reichen.


UNTERHALTUNG:

Die div. Kurse und Unterhaltung am Pool waren hauptsächlich auf Italienisch. In den Abendshows traten einmal Akrobaten auf, die sehr gut waren, einmal ein Magier, der aber nur auf Italienisch redete.

Es gab eine Bücherei an Bord, die Bücher in verschiedenen Sprachen hatte, sie war aber eher dürftig. Natürlich gab es auch ein Internet-Café, dieses haben wir aber nicht benutzt, sodass ich die Preise nicht weiß.


DIE KABINE:

Erfreulicherweise hatten wir ein Upgrade bekommen und durften eine Innenkabine auf Deck 10 beziehen. Die Kabine war 14 qm groß und mit Doppelbett, Schreibtisch, Stuhl, großem Kleiderschrank, Safe und Fernseher ausgestattet. Sehr oft hielten wir uns aber in der Kabine ohnehin nicht auf. Es gab mehrere TV-Kanäle u.a. auch deutsche.



DAS ESSEN:

Kurz gesagt: das Essen war ein Traum!

Wir hatten die 1. Essenssitzung gewählt und saßen an einem 6er-Tisch gemeinsam mit anderen Österreichern. Das wurde wohl von Costa so arrangiert. Die Kellner waren zum überwiegenden Teil von den Phillipinen. Von der Athmosphäre her war es eher laut und hektisch, das Restaurant in den Farben gelb, türkis und lila gehalten.
Die Getränke waren eher teuer, ein Cola kostete EUR 3,--
Wir bekamen eine deutsche Speisekarte, wo man aus insgesamt 6 Gängen sein Menü zusammenstellen konnte. Besonders toll fand ich die Mango-Kaltschale oder die Ananas-Kokos-Kaltschale. Die Pasta-Gerichte waren immer al dente, die Desserts ein Augen- und Gaumenschmauß.
Es gab insgesamt 2 Gala-Diner, wofür man sich etwas schicker anziehen sollte. Ganz so eng sah man das bei Costa aber nicht.
Die Speisekarten zum Nachlesen: GALA1, GALA2

Was im Restaurant leider am meisten nervte, war der aufdringliche Fotograf. Er hatte immer einen Kollegen dabei, der einmal als Clown verkleidet war, ein anderes Mal als Pizzabäcker mit einer Plastikpizza (!) in der Hand usw. Gekauft haben wir jedenfalls keines der Fotos.
Das Buffet auf dem Pooldeck war jetzt nicht aufregend, es ähnelte eher Kantinenessen, aber für einen kleinen Snack zwischendurch reichte es allemal. Was mich wirklich störte war, dass ein Kellner, während wir am Tisch beim Essen saßen, unbedingt unter unserem Tisch staubsaugen musste!




1. TAG: ANREISE
Wir buchten über Costa einen Buszubringer von München nach Savona für EUR 98,- pro Pers. Start war um 0:15 Uhr am Parkplatz Fröttmaning in München.
Zwei nagelneue Busse der Firma Schmetterling Reisen brachten uns nach Savona, wo wir dann um 9:30 Uhr ankamen. Das Schöne an so einem Transfer ist, dass die Koffer sofort nach Ankunft in den Terminal und von dort aufs Schiff transportiert werden, sodass man sich nicht mit Kofferschleppen abmühen muss.
Wir machten in der Zwischenzeit noch einen Bummel durch Savona, bevor wir dann um 13:10 Uhr an Bord gehen konnten.

Der erste Nachmittag an Bord war ungewohnt stressig, kaum hatte man ausgepackt, hieß es auch schon Antreten zur Rettungsübung. Danach ging es gleich weiter mit der Infoveranstaltung auf deutsch und um 17 Uhr beobachteten wir das Ablegen des Schiffes. Viel Zeit blieb dafür allerdings nicht, weil wir uns beim Abendessen für die erste Sitzung entschieden hatten.


2. TAG: NEAPEL
Da wir am 1. Tag so ungewohnt viel Stress hatten, entschieden wir uns kurzerhand an Bord zu bleiben und einen Ruhetag einzulegen. Wir genossen das leere Schiff.


3. TAG: PALERMO/SIZILIEN
Mit dem Ausflug in Palermo hatten wir leider Pech. Der erste Ausflug, eine Inselrundfahrt, war leider ausgebucht, sodass wir umdisponieren mussten und uns für eine Stadtrundfahrt Palermo entschieden. Hier wiederum hatten sich zuwenig deutschsprachige Gäste gemeldet, sodass wir mit der französischen Gruppe einen Bus teilen mussten. Wir waren nun mit zwei Reiseleitern unterwegs, die sich immer abwechselten, sodass man eigentlich an der Sehenswürdigkeit schon fast vorbei war, wenn es hieß "auf der linken Seite sehen Sie …". Noch dazu konnte unser Reiseleiter nur schlecht deutsch, sodass er schwer zu verstehen war und ewig herumstammelte bis er schließlich das richtige Wort gefunden hatte. Die französische Reiseleiterin, die war gut, die erzählte mindestens doppelt soviel wie er, ein bißchen Französisch verstehe ich ja, sodass ich dann eigentlich nur ihr zuhörte.

Nach der nicht sehr aufschlussreichen Fahrt durch Palermo fuhren wir nach Monreale, ein kleines idyllisches Dorf im Hinterland. Dort besichtigten wir den Dom, mit seinen byzantinischen Goldmosaiken, der wirklich eindrucksvoll war. Anschließend fuhren wir wieder in die Stadt zurück, wo wir noch die Kathedrale besichtigten.


4. TAG: TUNIS
Für unsere Stadtbesichtigung mussten wir schon um 6:30 Uhr aufstehen. Zuerst fuhren wir nach Karthago, wo wir einen alten Friedhof besichtigten, dann die Ruinen einer Thermenanlage. Ab 10 Uhr wurde es langsam heiß. Da waren wir unterwegs in die Altstadt von Tunis. Hier könnte man sich in den vielen kleinen Gassen bei den vielen Leuten wirklich verirren. Natürlich gab es auch genügend lästige Händler, die es auf Touristen abgesehen hatten und alles mögliche zum Kauf anbieten wollten. Die ließen uns erst in Ruhe, als unser Reiseleiter sie davonscheuchte. Wir hatten dann 30 min Zeit, um Souvenirs einzukaufen. Die Gassen waren großteils überdacht, sodass es einerseits schattig aber andererseits umso schwüler war. Als letztes stand noch der Besuch eines Teppichgeschäfts auf dem Programm. Zuerst gab es einen köstlichen Pfefferminztee und dann begann die Verkaufsveranstaltung. Eines muss man ihnen lassen, verkaufen können sie! Sobald man ein bißchen Interesse zeigt, kommt man kaum noch aus. Auch die Ausrede, dass einem die Farbe nicht gefällt, zählt dann nicht, denn sie haben jede Farbe auf Lager. Schließlich wurde von unserem Reiseleiter zum Aufbruch geblasen, wir waren schon ziemlich spät dran, aber wir schafften es 5 min vor dem Auslaufen des Schiffes. Das Gute an den geführten Ausflügen ist ja, dass das Schiff auf den Bus warten würde, als Individualreisender hätte man Pech.

Wir hatten hier einen wirklich sehr guten Reiseleiter bekommen, der fließend deutsch sprach und sehr anschaulich und witzig erzählen konnte, außerdem war er auch in deutscher Geschichte sehr bewandert und wusste auf alle Fragen eine Antwort. Dieser Ausflug war sicher ein Highlight dieser Kreuzfahrt.


5. TAG: PALMA DE MALLORCA
Um 14 Uhr legten wir in Palma de Mallorca an. Da dies der heißeste Tag der Reise war, genossen wir es, in einer schattigen Ecke auf Deck 12 zu dösen und den warmen Wind auf der Haut zu spüren. Deshalb gingen wir erst am späten Nachmittag von Bord. Wir fuhren mit dem Linienbus ins Zentrum, dort bummelten wir durch die Fußgängerzone und dann entdeckten wir einen Sightseeingbus, mit dem wir eine Runde drehten. Es war bereits 21 Uhr, hatte aber immer noch 28 ° und es war herrlich auf dem offenen Oberdeck zu sitzen. Wir spazierten dann am Yachthafen entlang zurück zum Schiff (etwa 30 min) und aßen noch etwas im Buffetrestaurant.


6. TAG: BARCELONA
Wir hatten wieder einen Halbtagesausflug gebucht und fuhren zuerst auf den Mont Juic, von wo aus man eine schöne Aussicht über Barcelona hatte, anschließend ging es zur Kathedrale St. Eugenia.  Höhepunkt war natürlich die berühmte unvollendete Sagrada Familia, wo wir genügend Zeit für Fotos und Souvenirs hatten. Zum Abschluss besichtigten wir den Parc Guell, ebenfalls von Gaudí angelegt. Leider wurden wir hier eher hektisch durchgeschleust, sodass man kaum Zeit zum Stehenbleiben hatte bzw. aufpassen musste, dass man die Gruppe in den Menschenmassen nicht aus den Augen verlor. Für diese Stadt ist ein Halbtagesausflug definitiv zu wenig und man müsste wirklich mehrere Tage bleiben, um es genießen zu können. Aber zumindest weiß ich jetzt, wo meine nächste Städtereise hinführt.


7. TAG: MARSEILLE
Der letzte Stop auf dieser Kreuzfahrt war in Marseille. Ursprünglich war ich von diesem Reiseziel nicht sonderlich begeistert, ich wurde aber positiv überrascht. Wir waren wieder auf einer geführten Rundfahrt, wo wir natürlich das Wahrzeichen, die Kirche Notre Dame de la Garde besichtigten. Die Kirche befindet sich auf einem kleinen Hügel, von wo aus sich ein wunderbarer Ausblick über die Stadt und den Hafen bietet. Wir machten dann auch noch einen Abstecher auf die Küstenstraße und durch das Stadtviertel der wohlhabenden Leute.

Im Anschluss an diesen Halbtagesausflug gab es die Möglichkeit noch in der Stadt zu bleiben und mit dem Shuttle-Bus zurück zum Schiff zu fahren. Das ließ ich mir nicht entgehen und während meine Freundin sich auf dem Sonnendeck entspannte, bummelte ich noch durch die schmalen Gassen der Altstadt und über den Marktplatz, wo ich noch Seife und Lavendelsäckchen als Souvenirs einkaufte.


8. TAG: SAVONA
Nachdem wir um Mitternacht unsere Koffer vor die Kabine gestellt hatten, checkten wir nach dem Frühstück aus. Im Hafen waren die Koffer nach farbigen Kofferanhängern sortiert, sodass sie leicht zu finden waren. Dann fuhren wir mit dem Bus wieder nach Hause.



FAZIT:

Für die allererste Kreuzfahrt war die Route ok. Das Essen war ausgezeichnet, davon schwärmen wir heute noch. Aber Costa gehört eben doch zu den günstigeren Anbietern und dem entspricht dann auch die Klientel.