Kreuzfahrt mit der Ms Voyager of the Seas im April 2005


Gesamter Inhalt: Kreuzfahrt Reiseberichte


"Like no vacation on earth",.so lautet der Werbespruch der Reederei Royal Carribean, mit der sie ihre Kreuzfahrtschiffe der Voyager-Klasse (es gibt 5 Stück davon) bewirbt. Und Recht haben Sie!!

Als wir Anfang April 2005 auf ein Angebot der Royal Carribean Cruise Line stießen, trauten wir unseren Augen kaum: für 494 Euro pro Person und Woche eine Reise in der Promenade-View-Kabine (mit riesigem Fenster) auf der Voyager of the Seas, dem größten Kreuzfahrtschiff der Welt. Das war ein Angebot, welches man nicht ablehnen konnte.

Also fix Ausschau gehalten nach einem günstigen Flug. Den fanden wir dann auch bei der LTU. Dazu noch 1 Vorübernachtung in einem Airporthotel in Miami (von dort sollte die Reise starten) und am 22.04. ab Richtung USA. Gebucht natürlich wie immer über das Reisebüro unseres Vertrauens. Man sollte auf jeden Fall 1 Tag früher fliegen als das Schiff ablegt, weil wenn der Flug mal Verspätung hat, sieht man vom Schiff nur noch die Rücklichter :-)

Den Transfer zum Hafen von Miami haben wir mit einem Shuttle-Bus zum Preis von 8 USD p.P. gemacht. Der Shuttle setzt einem direkt vor dem Terminal der jeweiligen Kreuzfahrtgesellschaft ab. Der Port of Miami ist der größte Kreuzfahrthafen der Welt. Im Jahr 2001 hatten wir schon mal das Schwesterschiff der Voyager die Explorer of the Seas im Hafen neben uns liegen gehabt und neidische Blicke auf sie geworfen.

Die Einschiffung ging relativ zügig, trotz der hohen Sicherheitsvorkehrungen in den USA (Fingerabdruck hier, Foto da, Paßkontrolle hin, Sicherheitscheck her). Die Einschiffung erfolgt nach Deck. Da wir über das Internet schon unser Bordmanifest ausgefüllt hatten, ging alles ganz schnell. Ruck-zuck waren wir an Bord.

Nun mal ein paar Fakten. Wer einen virtuellen Rundgang über die Schiffe der Voyager-Klasse machen möchte kann das im Internet unter
www.rccl.com machen.
Daten zur Voyager of the Seas
.* Länge: 311 Meter
* Breite: 48 Meter
* Tiefgang: 8,8 Meter
* Passagiere: 3.114 / Besatzung: ca. 1560
* Bruttoraumzahl: 138.000 Tonnen
* Geschwindigkeit: 22 Knoten
* Stromspannung: 110/220 V
* Inbetriebnahme: November 1999
* Einsatzgebiet: Kanada/Neuengland, Karibik

Das Schiff hat 15 Decks und noch mehr Superlativen:
einzige Eislaufbahn auf einem Kreuzfahrtschiff (Eisrevue und Möglichkeit zum Selber Eislaufen), 3stöciges Restaurant mit Sitzplätzen für 1500 Gäste, Rollschuhbahn, Basketballplatz, 9-Loch-Minigolfplatz, Kletterwand, Fitness-Center, Sauna, Dampfbad, Schönheitssalon, Frisieursalon, Original Jonny-Rockets-Burger-Restaurant, 14 Bars, Spielcasino, italienisches Spezialitätenrestrauant, 24-h-Restaurant, Theater La Scala (jeden Abend eine Show), 2 Hauptpools mit 6 Whirlpoos, Römischer Pool (nicht für Kinder zugelassen), Kinderparadies mit Pool und Wasserrutsche. Eine Kapelle auf Dec 15 (Skylight Chapel) macht auch Trauungen auf See möglich. Der Höhepunkt ist sicherlich die über mehrere Stockwerke gehende Promenade mit zahlreichen Geschäften, Kneipen (u.a. Irish Pub), Eisdiele und Cafe. Auf der Promenade werden 2 mal wöchentlichen Paraden aufgeführt. Eine stand unter dem Motto "Meeresparade", die andere "Mardi Gras" (Karneval in New Orleans).

Kabine: Wir hatten eine sogenannte Promenade-View-Kabine, d.h. wir blickten aus unsrem Fenstern auf Deck 7 hinunter auf die Promenade auf Deck 5. Die Kabine ist sehr geräumig, mit großer Sitzecke (2 Sofas mit Tischchen), Schreibtisch mit S
tuhl, Doppelbett mit 2 Nachttischen, Telefon, Haartrockner, Mini-Bar (extrem zivile Preise, 0,33 l Cola 1,50 USD) , großem Spiegel über dem Schreibtisch inkl. Beleuchtung. Auch eine 220V Steckdose europäischer Machart ist vorhanden, so daß man elektische Geräte (Aufladestation Handy oder Digi-Cam) anschließen kann ohne Adapter. Im Eingangsbereich der Kabine befindet sich ein 2-türiger Kleiderschrank (reicht gerade für 2 Personen für 1 Woche) mit integriertem kostenlosen Safe.

Das Bad ist geräumig und funktionell. Eine Duschkabine mit Kunstglas-Türen (gottseidank keine klebrigen Duschvorhänge), WC, Waschtisch und grißem Spiegel. In der Dusche befinden 2 Spender für Haarshampoo als auch für Duschgel). Handtücher werden mehrmals täglich geweschselt. Seitlich neben der Badezimmertüre ist nochmals ein großer Spiegel, in dem man sich in voller Größe und Schönheit sehen kann.

Wir hatten befürchtet, daß es aufgrund des Fensters zur Promenade hin in der Kabine laut sein würde. War es aber überhaupt nicht. Die Beleuchtung auf der Promenade wird dem jeweiligen Tageslicht angepaßt.

Die Voyager bietet mehrere Möglichkeiten zu Abend zu essen: Entweder in Buffet-Restaurants (Selbstbedienung) von denen es auf Deck 11 drei Stück gibt. Oder im italienischen Restaurant, bei dem man aber USD 20 p.P. zuzahlen muß. Wir haben uns für die Möglichkeit der festen Tischzeit im Bedienrestaurant entschieden. Hier kann man aus einer Karte auswählen, die täglich wechselt. Es gibt immer 5 Vorspeisen zur Auswahl, 2 Suppen, 2 Salate, 5 Hauptgerichte, 3 Dessert. Man findet immer etwas was einem zusagt. Die Speisen sind italienisch/französich angehaucht. Der Service im Restaurant war exzellent. Getränke zahlt man beim Abendessen extra. Aber auch hier äußerst zivile Preise. Eine Flasche kalifornischen Wein zu US 20, wo kriegt man bei uns in einem netten Restaurant eine Flasche Wein zu 16 Euro??? Das einzige was an Bord relativ teuer ist, ist Bier. 0,3 l kosten um die 4 USD. Wasser gibt es überall kostenlos. Wir hatten uns für die 2. Sitzung um 20.30 Uhr entschlossen, damit wir immer genügend Zeit für Langgänge hatten. Man kann aber auch um 18.30 Uhr in der ersten Sitzung essen. Jeder Abend im Restaurant steht unter einem anderen Motto. Mal italienisch (dann singen alle 90 Kellner auf der großen Showtreppe "O Sole Mio") oder karibisch (dann machen Sie eine Polonaise mit Kerzen auf dem Kopf durch den Saal) usw.

Frühstück und Mittagessen nimmt man entweder auch im Bedienrestaurant nach Karte ein, oder in einem der 3 Buffet-Restaurants auf Deck 11. Das Essen in den Buffetrestaurants ist sehr auf den amerikanischen Geschmack abgestimmt, und von daher nicht immer so meine Sache. Es gibt immer und überall Hamburger, Pizza, Pommes, Hähnchen, Torten, Pancakes und all das andere Ami-Gedöns. Zum Mittagessen gibt es kostenlos Eistee, Zitronenlimo und Wasser sowie Kaffe und Tee.

Im 24-h-Restaurant auf der Promenade gibt es zu jeder Zeit Tee, Kaffe und Wasser sowie Sandwiches, Pizza, Obst und Gebäck aller Art.

Bars: Es gibt am Hauptpool 3 Bars, am Römischen Pool eine Bar. Außerdem laufen ständig Kellner übers Deck um einem Drinks an den Liegestuhl zu bringen. Preise moderat. Coctail um die 6 USD, Coal 1,50 USD.

Die Preise für Massagen, Friseur und Schönheitsbehandlungen sind sowas von daneben, daß ich es mir verkniffen habe, etwas davon in Anspruch zu nehmen. So kostet z.B. eine 50minütige Massage 199 USD. Starker Tobak finde ich.

Die Shops auf der Promenade bieten den üblich verdächtigen Touri-Kram an: T-Shirts, Postkarten, Kappen, Sonnenöl, Schlüsselanhänger, etc. Auch hier sind die Preise sehr zivil, was uns zum Kauf von 2 T-Shirts bewogen hat. :-)

Es gibt außerdem eine Parfumerie (Markenware) und einen Schnappes-Laden, in dem man zollfrei eionkaufen kann. Alkoholische Getränke bekommt man erst am Abreisetag auf seine Kabine gebracht, weil wohl sonst einige Spezies den günstigen Schnappes schon während der Reise an Bord konsumieren täten.

Ach ja, es gibt sogar einen Smoking-Verleih, denn es gibt die Möglichkeit an 2 formellen Abenden teilzunehmen (muß man aber nicht es gibt genug Alternativen um dem zu entgegen). Wir machen da aber immer gern mit, weil wann hat man schon mal hier die Gelegenheit sein Abendkleid zu "lüften" ? Außerdem gibt es beim Captains Empfang immer lecker Sektchen für lau. Außerdem lerne ich auch immer gern mal den Mann kennen der das Boot steuert. Bei dieser Gelegenheit kann man sich auch mit selbigem fotografieren lassen, was aber für das Fotro mit 16 USD zu Buche schlägt, jedoch kann man damit zu Hause ganz fein angeben und die bucklige Verwandschaft beeindrucken. Das sind mir die Taler wert.

Vor lauter Schiffsbeschreibung bin ich noch gar nicht dazu gekommen zu erzählen, daß so ein Schiff ja auch herumschippert. Und zwar in der Karibik Mit ca. 22 Knoten (das sind ungefähr 40 km/h) saust er durch die Gewässer. Die ersten 5 Tagen hatten wir jedoch nicht das Gefühl wir wären auf einem Schiff, so ruhig war die See. Das fand ich gang prima, denn im Dezember hatten wir mit der AIDA Blu eine Tour rund um die Kanaren gemacht und da hat es geschaukelt wie auf der Schiffschaukel auf der Kirmes (was ich nicht wirklich lustig fand).

Also, wie gesagt, die Route geht von Miami zunächst nach Labadee auf Haiti, besser gesagt auf eine Privatinsel der Reederei, die diese für 100 Jahre gepachtet hat. Hier hat man die Möglichkeit auf Liegen unter Sonnenschirmen oder Palmen abzuhängen, am Strandbuffet zu futtern, bei einer haitianischen Tanzvorführung zuzusehen oder auf dem lokalen Handwerksmarkt einzukaufen. Ferner gibt es zig Möglichkeiten Wassersport zu betreiben. Dies ist allerdings kostenplfichtig. (Bananenboot, Jet-SKi, Kajak, etc.).

Nächster Stop war Ochos Rios auf Jamaica. Da wir schon einmal 14 Tage auf Jamaica waren, haben wir keinen Ausflug mehr gebucht, weil wir alles was angeboten wurde schon kannten. Sehenswert wären hier auf jeden Fall die weltberühmten Dunn River Falls.

Am nächsten Tag waren wir auf Grand Cayman. Wir wurden mit Tendern an Land gebracht. An Land haben wir dann bei einem lokalen Anbieter eine Tour gebucht. "Stingray City - schwimmer mit Stachelrochen in einer Lagune. Ein unvergeßliches Erlebnis, was ich nicht mehr missen möchte. Dieser Ausflug kostet vor Ort 35 USD übers Schiff gebucht 49 USD. Absolut identische Leistungen.

Letzter Stop war dann die Insel Cozumel in Mexiko. Hier lagen 7 große Kreuzfahrtschiffe auf einmal. Wahnsinn. Da wir auch schon mal auf Cozumel waren, sind wir mit der Fähre aufs Festland nach Playa del Carmen gefahren (Schnellfähre, Dauer 30 Minuten, fährt jede Stunde, kostet hin- und rück 16 USD p.P.)

Erster und letzter Tag ist immer ein Seetag. Trotz der vielen Menschen an Bord (das Schiff war nahezu ausgebucht, denn in den USA waren in dieser Woche Schulferien) gab es ausreichend Liegen an Bord. Allerdings nicht immer im Schatten.

Ach ja: Für all diejenigen, die mit dem englischen nicht so vertraut sind, gibt es eine internationale Botschafterin an Bord. Sie sprach Deutsch, Schwitzerdütsch, Italienisch, Spanisch, Portugisisch, Franzöisch und Englisch. Die Bordzeitung gibt es ebenfalls täglich in Deutsch. Auch deutsche Speisekarten sind erhältlich. Alle wichtigen Durchsagen werden auch in deutscher Sprache gemacht.

So, ich glaube alles ist gesagt. Falls nicht beantworte ich gern Einzelfragen.


E-Mail: Sabine Schmarje



© Sabine Schmarje