Kreuzfahrt mit der MS Costa Fortuna im Februar 2004


Gesamter Inhalt: Kreuzfahrt Reiseberichte

Ursprünglich war ich ziemlich skeptisch. Nach unserer miesen Reise mit der MSC Lirica im November war ich mir nicht sicher, ob entweder meine Erwartungen an eine Kreuzfahrt zu hoch sind, oder ob das Niveau der bezahlbaren Schiffe so stark gesunken ist. Nun ja, ich darf sagen das ich nach der Fahrt mit der Costa Fortuna wieder an weitere Kreuzfahrten denke. Aber nur noch mit Costa !!
Nun zum Schiff:
Von weitem sah sie eigentlich gar nicht so groß aus, als ich daneben stand war sie aber gigantisch. Von Vorne wirkt sie aggressiv. Nur der Kamin sieht wie ein Bierglas aus. Irgendwie ist dem Designer dabei die Lust ausgegangen.
An Bord wurden wir nicht wie üblich zu unserer Kabine begleitet, sondern uns wurde nur von verschiedenen Costa Mitarbeitern der Weg zu unserer Kabine gezeigt. Obwohl wir bei der ersten Gruppe waren die aufs Schiff ging war unser Gepäck schon in der Kabine. Unsere " Kellerwohnung" war zwar nicht besonders groß, aber dafür super sauber. Der Zimmerjogi hat sich auch gleich vorgestellt und hat uns auch prompt mit den gewünschten zusätzlichen Decken und Kissen versorgt. Die Schwimmweste für unsere kleine Tochter wurde ebenfalls sofort gebracht. ( Auf der Lirica hatten wir, trotz mehrmaligem Anfragen an der Rezeption, dem Sicherheitspersonal, und dem Kabinensteward die ganze Fahrt über keine Schwimmweste für sie bekommen !!) Über die Größe unserer Kabine brauche ich mich nicht auslassen, denn wenn man Kat.1 bucht kann man keine Luxusherberge erwarten. Der Stauraum für die Klamotten ist aber sehr begrenzt und wie 4 Personen dort ihren Krempel unterbringen sollen ist mir nicht klar. Das Bett unserer Tochter lies sich in der Decke versenken. Die Kleine war aber einen Tag etwas krank, und in der darauf folgenden Nacht schlief meine Frau oben. Das war aber keine gute Idee denn obwohl meine Frau nur etwas über 70 Kilo wiegt, hatte das Bett nach dieser Nacht eine ziemliche Neigung nach Steuerbord. Wie soll dort eine Person ,die 100 Kilo und mehr wiegt, schlafen?? Können die armen Personen die dann unten schlafen müssen dann überhaupt noch aus Angst ein Auge zumachen? Alles in allem war die Wohnhöhle aber bis auf die überlastete Klimaanlage recht ok.

Weil es keinen Deckplan mehr auf den Kabinen gibt, war unser erster Ausflug über die verschiedenen Decks aber recht abendteuerlich. Nach kurzer Zeit fanden wir uns aber gut zurecht. Es ist alles sehr übersichtlich und wenn man weis wo rechts und links und dazu etwas lernfähig ist, findet man sich schnell zurecht.
Im Dritten Stock ist das glamuröse Theater welches über insgesamt 3 Stockwerke geht (!). Leider ist es aber zu klein. Jeden Abend gab es vor den Shows ein ziemliches Gedränge um die guten Plätze. Die Bühnentechnik ist absolut erste Sahne. Die Drehbühne läßt sich im vorderen Teil versenken, der mittlere Teil kann zu einer Treppe ausgefahren werden. Bei einigen wenigen Shows konnte der Typ, ( Bud Bundy) der am Mischpult steht, zeigen was er kann. Mit der super Soundanlage und dem Laser hat er viele Zuschauer beeindruckt. Die Shows waren aber nicht alle gut. Welcher normale Mensch in meinem Alter hält es aus, sich eine dreiviertel Stunde nur Flamenco anzusehen oder sich einen Trompetenspieler, ein Gesangsduo ober ein klassisches Konzert anzuhören? Ich jedenfalls nicht! Die Kreuzfahrtdirektorin wirkte auch ziemlich hilflos und ging im Sprachenwirrwar unter. Alles in allem waren die Shows einer der wenigen Kritikpunkt auf unserer Reise.

Etwas weiter hinten im Schiff kommt man dann zum Atrium. Es geht über 9 Stockwerke über welche vier nach außen hängende Glasaufzüge fahren. Im 5ten Stock des Atriums wurden alle Schiffe, die jemals für Costa gefahren sind, als Modell an der Decke verewigt. Dort befinden sich auch die Rezeption, das Ausflugsbüro der Fotograf und die Shops.
Der hinter dem Atrium liegende Speisesaal ist zweistöckig. Ich empfehle aber einen Platz im unteren Stockwerk am Fenster zu wählen. Wir hatten einen Blick aufs Meer und haben beim Abendessen einmal sogar Delphine springen sehen. Die Sicht aus den Fenstern im oberen Stockwerk ist total von den Rettungsbooten versperrt. Das Essen war überdurchschnittlich gut. Unser Kellner (David) hat uns zu unserer vollsten Zufriedenheit versorgt. Unsere kleine Tochter bekam auch jeden Abend ihr Wunschgericht. Auf der Lirica sagte unser Kellner auf irgendwelche Sonderwünsche die unsere Tochter betrafen immer: No Madame , no Possible. Bei Costa ist ein Wunschmenue für Kinder immer möglich.
Im 9ten Stock des Schiffes sind die 6 (!) Selbstbedienungs -Buffets. Sie haben versetzte Öffnungszeiten dadurch bekommt man immer etwas zu futtern. Ich empfehle die Pizza. Die gibt's von 10Uhr Vormittags bis 2Uhr Nachts. Es sind nicht die bei Costa üblichen Pizzastücke sondern es sind Riesenpizzas mit einem ganz dünnen Boden und einem wirklich leckerem Belag. Diese Wagenräder finden auch ständig reißenen Absatz. Es war aber immer genug da, was für mich nicht selbstverständlich war. Die Italiener und die Franzosen haben sich die Teller vollgeladen als ob nach dem Essen die größte Hungersnot ausbrechen würde. Es sind auch wirklich genügend Sitzplätze vorhanden. Man hat zu jeder Zeit einen freien Tisch gefunden. Auf jedem Tisch ist einen andere alte Landkarte abgebildet. Leider ist an einigen Tischen die Kunststoffolien mit den sie überzogen sind eingerissen. An den Tischen stehen auf der einen Seite Stühle, auf der Anderen sind Sofas. Wahrscheinlich hat die Firma die Sofas gebaut hat aber mit einem zu kurzen Meterstab gearbeitet. Die Dinger sind alle zu niedrig!! Selbst ich mit einer Größe von 1,85m bin mir vorgekommen wie ein kleines Kind. Richtig lustig wird es aber wenn sich ein( kleiner) Italiener dort hinsetzt. Mich überkam dann immer die Versuchung ihn zu füttern. Die wirkten richtig hilflos wenn sie auf die Tischkante blickten.
Im hinteren Bereich ist das gut beheizte Hallenbad. Es hat ein fahrbares Dach das aber während unserer Reise leider nie geöffnet wurde.
Der Außenbereich mit den Pools und der Wasserrutschbahn ist immer gut besucht. Es ist eine ausreichende Menge an Liegestühlen vorhanden. Die Liegestühle sind im Innenbereich über viele Terrassen mit Blick zur Bühne verteilt. Die Liegestühle im hinteren Bereich sind aber oft morgens mit Rußteilchen überzogen. Wer weiße Klamotten anhat , hat verloren. Eigentlich wunderlich das sie das Rußproblem, bei einem so neuen Schiff, noch nicht in den Griff bekommen haben Der Jogingpfad fühlt rund um den hinteren Teil vom Schiff. Man ist dort dem Lärm vom Gebläse voll ausgesetzt.
Der Miniclub liegt vorne im 12 Stock. Die Größe und die Ausstattung ist für normale Verhältnisse sehr großzügig. Eine Kinderanimateurin erzählte mir aber das sie bei der Weihnachtskreuzfahrt 400 Kinder an Bord hatten. Wenn sie morgens die Tür öffneten dann kamen sie sich vor wie im Fußballstadion. Im Außenbereich des Miniclubs befindet sich ein Kinderpool und ein Kletterturm mit Rutschbahn (!). Die Kinderanimateure sind sehr angagiert und haben unsere Tochter sehr verwöhnt. Danke Daisy, Gaitano und Diego !!!

Es war alles in Allem ein Superurlaub auf einem Superschiff

Irgendwie könnte ich noch ewig weiterschreiben aber jetzt wird meine Zeit knapp.
Hoffentlich liest auch jemand die ganze Geschichte.
Wenn es Fragen gibt dann meldet euch unter
ursele@aol.com

 



© Andy