Mittelmeer-Kreuzfahrt mit der Costa Fortuna im Oktober 2006


Gesamter Inhalt: Kreuzfahrt Reiseberichte



COSTA FORTUNA
              Kreuzfahrt westl. Mittelmeer

 Savona – Neapel – Palermo – Palma – Barcelona –Marseille - Savona   01.10.  -  8.10.06

Unsere erste Kreuzfahrt kann beginnen!!

Nachdem es gegen 06°° Uhr von Hannover via Zürich nach Mailand (Malpense) mit Swiss Air los ging, (mit reichlich Schweizer Schokolade), waren wir glücklich und wohlbehalten inkl. aller Gepäckstücke in Mailand angekommen.
Treffpunkt sollte 12°° Uhr auf „Ebene 4“ sein.
Das Terminal hat aber nur 2 Ebenen!! Man meinte den Ausgang 4!!
Ab ca. 11:00 fanden sich weitere Costareisende ein.(zu erkennen am Costa – Kofferbändchen)
Als ab 11:45 immer noch kein Vertreter von Costa in Erscheinung getreten war, schwirrten die Männer aus, einen solchen zu suchen.
Irgendwann, es war bereits nach 12°° Uhr sickerte die Information durch, dass nicht der Ausgang Nr. 4  der Treffpunkt ist, sondern in der NÄHE des Ausgangs !
Tatsächlich ca. 20 – 30 Meter Richtung Ausgang 5 befindet sich eine größere Sitzgruppe, hier standen dann auch weitere Costareisende und ein Vertreter, nur zu erkennen am blauem Kostüm. Das Schild COSTA wurde dezent nach unten gehalten.
Da die Anwesenden offensichtlich mehrheitlich aus England kamen, wurde der Einfachheit halber englisch gesprochen! Nachdem alle Schäfchen gezählt und für vollständig befunden wurden, ging es gegen 13°° Uhr mit dem Bus Richtung Savona.
Die Fahrt dauert normalerweise etwa 2,5 Stunden. (ca. 30 Tunnel ). Irgendwann blieb unser Bus stehen, Dieselleitung kaputt. Aber der Busfahrer hatte einen guten Einfall mit Küchentüchern o. ä. , die Reise ging nach ca. 30 Minuten weiter!!
Als dann der Hafen von Savona in Sicht kam, lag da wirklich ein schimmendes Hochhaus. Es war bereits gegen 16:00 Uhr, Ablegezeit war 17°° Uhr, noch geschafft!!!
Vom Bus raus, um das Gepäck brauchten wir uns nicht mehr zu kümmern, und immer der Masse hinter her. Am Übergang zum Schiff, Ausweis und Dokumentenkontrolle, schnell noch lächeln für das obligate Begrüßungsfoto mit Costarettungsring und zwei Matrosinnen, (heißen die so).

Man ist an BORD!!!

Das Schiff betritt man auf der Haupteingangsebene. Hier befinden sich die Information / Rezeption usw. Ein Ameisenhaufen scheint gegenüber dem Chaos noch geordnet!!
Neben den schon an Bord befindlichen Gästen jetzt noch die Neuankömmlinge. Genug adrett gekleidetes Personal, dass beständig lächelte, aber nicht deutsch sprach, stand herum, aber KEINER wusste irgendwie Bescheid. Also vor der Rezeption in die lange Warteschlange einreihen. Es waren weitere knapp 20 Minuten ins Land (oder Wasser) gegangen, da sickerte, von den Gästen kommend die Information durch, man kann sofort auf die Kabine gehen, dort sei alles vorbereitet. Es war inzwischen fast 17:00 Uhr. In der Kabine waren alle unsere Gepäckstücke und tatsächlich auch alle Unterlagen (Bordkarten, Informationen usw.)

Also, wenn man an Bord ist, kann man OHNE sich bei der Rezeption zu melden direkt zur Kabine!!

Im Bordfernsehen lief ständig eine Schleife, in mehreren Sprachen, wo sich die Rettungswesten in den Kabinen befinden. Wir wollten den Apparat ausschalten, als die Info kam , dass heute noch 17:00 Uhr die obligate Seenotrettungsübung statt findet!!
Kaum hatten wir das verinnerlicht, als auch schon das Signal zum Sammeln kam. Also Weste überziehen, alles verschnüren und auf Deck gehen. Jetzt stand ausreichend Personal, auch in Rettungswesten da und zeigte den Weg zu den Aussendecks.Aufstellen, zählen und wieder Fotos!
17:45, alles ist vorbei, und das Schiff hat schon lange abgelegt, endlich wieder in der Kabine!

Koffer auspacken, sich „häuslich einrichten“, nichts dergleichen. Der Blick auf die Informationsunterlagen sagte uns, dass noch heute ab 18:00 Uhr eine deutschsprachige Unterweisung ist. Also nur das Nötigste erledigen und ab zur Einweisung. Entsprechende Bar suchen, danach wieder Kabine suchen, gar nicht so einfach!!

Schnell unter die Dusche, andere Garderobe an und zum Essen ab 19:00.
Aber WO???
Schnell in den Unterlagen nachgelesen. Jetzt begann eine kleine Schnitzeljagd. Ich dachte immer, dass die Männer sich zügig orientieren können, gilt wahrscheinlich nur im Wald, aber im „Bauch“ eines großen Schiffes war es fast unmöglich. Hier halfen auch wieder die großer Anzahl vorhandenen Bediensteten. Also ca. 19:15 Uhr hatten wir unser Restaurant im Heck des Schiffes erreicht. Wir wurden von zwei Kellnern überaus freundlich, wir hatten den Eindruck auch ehrlich, begrüßt. Das Restaurant befindet sich wie gesagt im Heck des Schiffes und ist über zwei Etagen mit einer großen „Showtreppe“ ausgestattet. An der Außenfront sind alles Panoramafenster, so dass man während den Mahlzeiten einen tollen Blick aufs Meer oder die Landschaft hat. Wir hatten leider etwas Pech mit unserem Tisch, uns wurde der Blick durch Säulen u.ä. verwehrt. (Die Sitzordnung ist vorgegeben).

Da wir schon beim Buchen die Getränke mit gebucht hatten (Softgetränke, Bier und Hauswein zu den Mahlzeiten bis zum Abwinken), bestellten wir je einen Rot- und Weißwein. Beides waren gute und bekömmliche Weine, wir waren sehr zufrieden damit!!
Das Getränkepaket (Preis p.P. 90,00 Euro) macht sich schnell bezahlt, wenn man den Einstiegspreis für eine Flasche Wein von ca. 15 Euro, 0,33 Cola 2,30 usw. berücksichtigt.

(Also, aus meiner Sicht sehr empfehlenswert)

Nach dem Essen, es war inzwischen fast 21:00 Uhr geworden, schnell noch eine Inspektion des Schiffes. Wir waren sehr beeindruckt und erstaunt, von der Größe des Schiffes als Ganzes und den einzelnen Räumlichkeiten im Besonderen.

Nach gut einer Stunde Flanierens sind wir gegen 22:00 Uhr sehr erschöpft in unserer Kabine, die wir doch recht zügig wieder gefunden haben, angekommen.

Ich hatte beim Buchen bewusst eine Außenkabine in der untersten Etage gewählt!!
Unsere Kabine lag ca. 6 Meter über dem Meer, wir hatten auch weiter Glück mit der Lage. Die Kabine befand sich sehr weit vorne im Schiff, so dass wir KEINERLEI Motoren- oder Schraubengeräusche oder Vibrationen gespürt haben!! Auch das Wippen oder Schaukeln, welches doch z. T. sehr deutlich im Restaurant oder in den vielen Bars zu spüren war (und mit Sicherheit in den oben liegenden Kabinen) ist uns erspart geblieben!!

Zu den einzelnen Städten möchte ich hier nicht weiter äußern, dass ist schon reichlich an andere Stelle geschehen. Nur so viel, dass uns pers. die Preise für eine Stadtrundfahrt mit Führung zu hoch erschienen, aber das ist Ansichtssache und wahrscheinlich überall überteuert!!

Die Organisation der Tagesausflüge ist sehr professionell. Die entspr. Abfahrtszeit entnimmt man dem tägl. neu ausgegebenem Informationsschreiben (wird jeden Abend durch das Kabinenpersonal in der Kabine ausgelegt). Man sollte sich unbedingt an die angegebenen Zeiten halten!!

Das Abendprogramm, ab ca. 21:00 ist nach unserem Ermessen ganz gut. Das gebotene Programm im bordeigenem Theater hat uns z.T. sehr gut gefallen!! Man muss bedenken es sind fast alles Laien!!
(Nur das Singen sollten man lieber mit Playback  machen)
In den Bars wird jeden Abend Live Musik angeboten.

Noch eine Anmerkung zur Garderobe:
Am Tag leger, für den Abend ist im Informationsblatt „vorgegeben“ was erwünscht wird. Also, festlich, Gala, formell. Für Männer ordentliche Kombination, Schlips und Hemd immer ausreichend, Anzug natürlich besser!!
Lange Abendrobe aus meiner Sicht nicht zwingend!!

Die Klimaanlage im ganzem Schiff funktioniert recht gut und es ist z. T. sehr zügig. Viele Gäste hatten bereits nach 3 Tagen einen Schnupften o.ä. Jacke sehr emphelenswert!

2 Tage vor Ende findet wieder ein Info statt: Auschecken und Abreise.
Also man stellt am Tag des Auscheckens bis 1:00 nachts seine Koffer vor die Kabine. Am Abend zuvor hat man auf der Kabine farbige Kofferbändchen gefunden. Die Farbe gibt dem Personal Auskunft wohin bzw. wie der Gast weiter reist. (Wir hatten braune Anhänger, also Bustransfer nach Mailand / Malpense) Die Rechnung kommt ebenfalls in der Nacht und ist im Briefkasten an der Tür. Diese Rechnung sollte man bis 6:00 Uhr überprüft haben!!
Bei Zahlung per Kreditkarte erfolgt alles automatisch, bei Barzahlung muss man zur Rezeption.

Übrigens, wenn man das Trinkgeld, welches 6,00 Euro p. P. und Tag beträgt, verändern möchte, sollte man spätestens 2 Tage vor Auschecken das an der Rezeption kund tun! (Ist gar kein Problem)

Am Tag der Abreise geht alles sehr schnell.
5:30 Uhr wach werden, Rechnung überprüfen, fertig machen, frühstücken, Kabine räumen und warten bis die vorgegebene Zeit (braune Anhänger) zum Auschecken gekommen ist. Am Terminal Bordkarte durchziehen, Computer überprüft ob alles bezahlt ist usw. und raus. Im Zollgebäude stehen die Koffer im braun gekennzeichnetem Bereich, abholen und in unserem Fall zum Bus. Nochmalige Vollzähligkeitskontrolle und das wars schon fast. Nur noch Bus und Flug.

Als Fazit bleibt festzuhalten:
Die Costa Fortuna ist ein tolles Schiff, aber 5 Sterne halte ich für überzogen, 4 wären angemessen!!
Das Personal war ausgesprochen freundlich, im Servicebereich fehlte es an geeigneter Qualifikation, das Schiff sehr sauber, die Kabine wurde mehr mals tgl. aufgeräumt.

Das Essen war geschmacklich nicht ganz so wie wir es von guten Hotels gewohnt sind, insbesondere die Suppen, glatter Reinfall. Die Zusammenstellung der Menüs und deren Auswahl war vielfältig und gut.

3000 Passagiere und die Besatzung haben ausreichend Platz an Bord, es gab nie großes Gedränge. Liegen an Deck waren immer reichlich vorhanden. (Wir hatten den Eindruck, das das Schiff zu ca. 80 – 90 % ausgelastet ist) Das Preis- Leistungsverhältnis im Großen und Ganzen O.K.
Wir werden auf jeden Fall wieder eine Kreuzfahrt unternehmen, ob mit Costa oder Anderen!

Peter & Ulla




© Peter & Ulla