Transatlantik Kreuzfahrt mit der Ms Legend of the Seas


Gesamter Inhalt: Kreuzfahrt Reiseberichte


Transatlantik Kreuzfahrt Legend of the Seas    22.Oktober 2005 – 05.November 2005

 

Southampton – Seetag – Vigo – Seetag – Seetag – Seetag – Seetag – Seetag – Seetag – St.Maarten – St.Thomas – Puerto Rico – Seetag – Seetag - Tampa

 

Auch in diesem Herbst hat es uns wieder aufs Schiff gezogen. Da wir zeitlich immer recht begrenzt sind, was die terminliche Auswahl unseres Urlaubs betrifft, sind wir von vornherein immer auf eine bestimmte Zeit festgelegt und müssen mit den in diesem Rahmen angebotenen Kreuzfahrten vorlieb nehmen. Nach diversen Durchstöberungen des Internets sind wir auf der Seite des amerikanischen Anbietere icruise.com fündig geworden und haben die 14tägige Transatlantikfahrt mit der Legend of the Seas von Royal Caribbean gebucht. Aus dieser Erfahrung heraus kann man diese Art des Buchens nur empfehlen. Alle Informationen gingen immer zeitig bei uns ein, bei Nachfragen standen die Travel Agents immer per Telefon oder Email zur Verfügung und die Reiseunterlagen trafen auch pünktlich ein. Als kleines Geschenk gab es von icruise.com jeden Tag eine Flasche Wein auf die Kabine geliefert, die wir ohne Probleme und ohne zusätzliche Entkorkungsgebühr im Hauptspeisesaal zum Abendessen trinken konnten.

 

Die Anreise

Wir sind mit einem Mietwagen von Hamburg nach Paderborn gefahren, haben den Wagen am Flughafen abgegeben und sind dann mit Air Berlin direkt nach Southampton geflogen. Durch frühzeitiges Buchen konnten wir hier mit € 37,-- pro Person ein gutes Schnäppchen erzielen. Übers Internet haben wir bereits von Deutschland aus ein Taxi über den Anbieter airportcarz.com für umgerechnet € 18,-- reserviert, das uns dann vom Flughafen zum Cruise Terminal gebracht hat. Gegen halb zehn erreichten wir den Hafen und bereits um halb elf konnten wir das Gepäck abgeben und einchecken. Wir sind dann auch schnell an Bord gegangen, im Nachhinein ärgern wir uns ein wenig, daß wir nicht die wenigen hundert Meter ins Stadtzentrum von Southampton gelaufen sind, um die Sehenswürdigkeiten und Denkmäler/Museen mit Bezug zur Titanic anzuschauen.

 

Die Kabine

Wir haben uns diesmal für eine Superior Innenkabine entschieden. Diese Kabinen auf Deck 7 und 8 bieten eine Menge Platz, so daß man auch die Kleidung für zwei Wochen ohne Probleme unterbringen kann. Unsere Kabine lag auf Deck 7 und hatte somit noch ein weiteres Deck mit Kabinen über sich. Wir achten immer darauf, möglichst nicht direkt unter dem Pooldeck zu wohnen, da das Getobe und vor allem Geschiebe von Deckliegen einen enormen Lärm verursachen kann. Die Koffer unter das Bett geschoben und schon kann man sich bequem einrichten. Das Bad ist ebenfalls ausreichend groß, was im Vergleich zu den neueren Schiffen etwas stört, sind die Duschvorhänge, die in den älteren Schiffen noch vorhanden sind. Die Kabine bietet zusätzlich ein großes Sofa zum Ausziehen, auf dem ohne Probleme zwei weitere Personen schlafen könnten. Die Betten sind erstaunlicher Weise wie auf eigentlich allen Schiffen sehr bequem, wenn man bedenkt, wie viele Leute darauf schon geschlafen haben und wie unterschiedliche Ansprüche es an Matratzen gibt. Der Fernseher bietet eine Auswahl von vielen einigermaßen aktuellen Filmen (drei davon auf deutsch) und die üblichen Kanäle der Reederei mit Ausflugs- und Shoppingtips. Entgegen zu den moderneren Schiffen war eine Überprüfung seines Sea Pass Kontos leider nicht möglich. Ein Kühlschrank bzw. eine Minibar fehlt ebenfalls.

 

Das Schiff

Die Legend of the Seas wurde 1995 in Frankreich gebaut und im Frühjahr 2005 renoviert. Natürlich sieht man dem Schiff an der einen oder anderen Stelle an, daß es nicht mehr zu den neuesten gehört, im Allgemeinen ist die Legend jedoch sehr gut in Schuß und braucht sich nicht zu verstecken.

An Bord waren 1700 Passagiere, davon 45% Wiederholer (oder Repeater). 800 Personen kamen aus Großbritannien, 700 aus den USA und die restlichen 200 aus weiteren 19 Nationen. Deutsche Gäste waren sehr rar anzutreffen, wir haben keine exakte Zahl, aber wenn es hoch kommt, waren vielleicht 8 - 10 deutsche Paare auf dem Schiff.

Unser Kapitän Tor Olsen aus Norwegen war ein vorzüglicher Master. Er verstand es, das Publikum bei diversen Gelegenheiten gut zu unterhalten und interessant über den aktuellen Stand zu informieren. Wir haben bislang noch keinen Kapitän erlebt, der sich so oft unter die Passagiere gemischt und einen so freundlichen und humorvollen Eindruck hinterlassen hat.

 

Auf Deck 11 gab es wie auf allen RCI Schiffen die Viking Crown Lounge, in der abends die Disco stattfand und diverse Motto-Parties gefeiert wurden – Country – Seventies – Ladies Night…

Deck 10 beherbergte am Heck die nachträglich eingebaute Kletterwand und den Minigolf-Platz. Im vorderen Teil hatten die Kinder und Teenager ihre Bereiche, rundherum führte der Jogging- bzw. Walk-a-mile-Pfad.

Deck 9 war das Pooldeck, hier gab es den Hauptpool mit zwei Whirlpools, das Solarium mit Pool und zwei weiteren Whirlpools sowie der Snackbar mit Hamburgern und Pizza und am Heck den Spa und Sportbereich. Dieser Part fällt natürlich kleiner aus als auf größeren Schiffen, bietet jedoch das gleiche moderne und umfangreiche Programm und Equipment. Vorne ist das Windjammer Restaurant plaziert, in dem den ganzen Tag in Buffetform gegessen werden kann. Das Essen hier schmeckte sehr gut und es bildeten sich auch keine langen Schlangen, so daß man hier keine Wartezeiten einrechnen mußte.

Die Decks 8, 7 und 6 sind mit Kabinen ausgestattet, zusätzlich gibt es hier noch kleine Bereiche mit der Bücherei, dem Onlinebereich, dem Kartenspielraum, der Fotogalerie und einem Café.

   

 

Deck 5 wartete mit dem oberen Teil des Romeo und Julia Dining Rooms auf, beheimatete die Rezeption und den Ausflugsschalter, die Boutiquen sowie die Anchors Aweigh Lounge.

 

Auf Deck 4 fand sich das untere Restaurant, das Casino, zwei Bars und das Thats Entertainment Theater.

 

Das Theater

Mit 800 Plätzen hatte das Theater eine angenehme Größe. Von allen Sitzen hatte man eine gute Sicht auf die Bühne. Das Programm, welches von Cruise Director Gordon Whatman und seinem Team zusammengestellt wurde, war wirklich gut ausgewählt. Neben den üblichen drei Shows mit Broadway Niveau gab es diverse Comedians, Solokünstler (Gitarre, Violine, Querflöte, Jongleur etc.), die jeweils eine kurzweilige Show angeboten haben.

     

 

Das Restaurant

Der Romeo und Julia Dining Room wurde im April komplett renoviert und präsentierte sich mit seinen großen Glasfronten sehr hell und freundlich. Auf zwei Stockwerken präsentierte die Küche unserer Meinung nach ausgezeichnete Mahlzeiten, die Kellner boten einen hervorragenden Service und machten jeden Abend zu einem Erlebnis. Wir haben bislang immer in der ersten Sitzung gegessen, da uns spätes Essen sonst immer schwer im Magen liegt. Da wir aber an einem 10er Tisch eingeteilt waren, fragten wir nach einem kleineren Tisch an. Uns wurde daraufhin ein 2er Tisch in der 2.Sitzung angeboten, welchen wir auch angenommen haben. Und wir haben es nicht bereut. Wir hatten wesentlich mehr Zeit vom Tag, brauchten nicht schon um fünf Uhr beginnen, uns umzuziehen.

 

 

 

Deck 2 und 3 beherbergten wiederum Kabinen sowie das Konferenzzentrum.

 

Die Reise

Der erste Seetag in der Biscaya brachte ein leicht aufgerütteltes Meer zum Vorschein. Das Wetter war bewölkt, von Sonne nichts zu sehen und mit 17 Grad auch nicht allzu warm. In unserem ersten Hafen Vigo in Spanien haben wir eine Tour vom Schiff aus gebucht. Auf einem 8stündigen Trip ging es per Bus nach Santiago de Compostela. Nach einer Führung durch die Altstadt und die beeindruckende Kathedrale blieb noch etwas Zeit für einen Bummel auf eigene Faust. Preislich war der Ausflug auch ok, für € 50,-- pro Person bekommt man sonst kaum noch einen ganztägigen Trip.

 

Nun ging es über den großen Teich. Zu Beginn hatten wir zwei Tage lang wirklich rauhe See, so daß diverse hochfrequentierte Punkte auf dem Schiff mit Spuktüten ausgestattet wurden. Zum Glück hielten unsere Mägen dieser Schaukelei stand. Sechs Tage auf See waren eine totale Erholung, einfach abschalten und nichts tun. Ein bischen Lesen, etwas Sport und faul in der Sonne liegen. Herrlich!

Ab dem dritten Tag besserte sich das Wetter und die Sonne legte kaum mehr Pausen ein. Erst als wir die drei Inseln anliefen, war es zwar jeweils um die 30 Grad warm, jedoch regnete es auch sehr oft.

In St.Maarten hatten wir uns am vormittag für eine Inselrundfahrt entschieden und am nachmittag für das Schnorcheln zwischen den Ship Wrecks. Es war unser erster Schnorchelversuch und wir sind immer noch ganz begeistert. Zwar war das Wetter nicht sehr schön, trotzdem konnte man eine Vielzahl von Fischen bewundern.

Auf St.Thomas fuhren wir morgens mit dem Powerboat Screamin’ Eagle (ein absolutes Muß!!) und den Rest des Tages mit dem privaten Anbieter Sunny Liston (sunnylistontours.com) über die Insel.

San Juan bietet mit dem El Yunque Regenwald eine interessante Gelegenheit, sich einmal einen Dschungel von innen anzusehen. Da das Schiff sehr zentral andockte, konnte man am nachmittag bequem durch die Altstadt laufen und z.B. die beiden Festungen besichtigen.

 

Noch ein paar Anmerkungen zum Schiff. Auch hier gab es das Tagesprogramm, die Menukarte und Nachrichten in deutscher Sprache. Im Preis inbegriffen waren Wasser, Tee, Kaffee, Limonade, Früchtepunsch und Eistee. Zum Frühstück und Mittagessen auch verschiedene Säfte. Ebenfalls gratis gab es ein verdammt leckeres Softeis zum Selbstbedienen. Die Nebenkosten sind wie üblich nicht gerade gering, aber das weiß man ja im Vorfeld wenn man eine Kreuzfahrt macht.

 

Nach zwei weiteren Seetagen liefen wir am Ende der Reise in Tampa ein. Da Flüge von Tampa nach Europa relativ teuer sind, beschlossen wir, einen Abstecher nach New York zu unternehmen. Zwar ist dies dann insgesamt nicht billiger, aber man hat jedoch noch einen kleinen Eindruck von Big Apple gewinnen können. Mit Song (flysong.com, sehr gutes Unterhaltungsprogramm an Bord) ging es für 69 Dollar zum JFK Airport, von dort mit Supershuttle nach Manhattan. Nach zwei tollen und vollen Tagen mit Freiheitsstatue, Empire State Building, den New York Knicks im Madison Square Garden und dem Times Square ging es dann mit Continental über Amsterdam zurück nach Hamburg.

 

Alles in allem eine tolle Reise, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

 

Von René Hamann

renehamann@web.de

 

 




© René Hamann