Kreuzfahrt mit der Navigator of the Seas im Oktober 2004


Gesamter Inhalt: Kreuzfahrt Reiseberichte


Navigator of the Seas

Westliche Karibik, 16.-23.Oktober 2004

Damit es sich auch lohnt und wir nicht nur für eine Woche Kreuzfahrt über den Teich fliegen mussten, haben wir noch 3 Übernachtungen in Miami vorangestellt. Mit Air France ging es von Hamburg aus über Paris nach Florida. Leider landeten wir erst gegen acht Uhr abends auf dem Zielflughafen und fuhren nach dem Einreiseprozeß mit dem Taxi ($ 28,--) zu unserem Hotel, dem Riu Florida Beach an der Collins Avenue in Miami Beach. Das Hotel machte einen ordentlichen Eindruck, das Frühstücksbuffet war gut und reichhaltig. Lediglich beim Zimmer mußte ein Abstrich gemacht werden, da die Klimaanlage einen sehr muffeligen Geruch absonderte, was sich leider auch durch ausgiebiges Lüften nicht reduzieren ließ.

In den uns verbleibenden zwei Tagen in Miami fuhren wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Stadt. Da sich direkt beim Hotel eine Bushaltestelle befand, war dies kein Problem. Wenn man sich vorher im Internet über die einzelnen Verbindungen schlau macht, kann man die Stadt gut auf diesem Weg erkunden. Metrobus, Metromover oder Metrorail bringen einen gut ans Ziel.

Am Samstag vormittag fuhren wir mit dem Taxi ($ 23,--) vom Hotel zum Port of Miami, wo neben der Navigator auch die Sun und Spirit von NCL sowie die Imagination und die Triumph von Carnival lagen. Nach der üblichen Prozedur, die insgesamt keine Stunde dauerte, waren wir bereits um 13 Uhr in unserer Kabine. Wir hatten uns diesmal eine Balkonkabine auf Deck 7 gebucht, auch hervorgerufen durch ein sehr interessantes Angebot aus dem Dertour Amerika Katalog. Die Kabine und auch das Bad boten sehr viel Platz, für die eine Woche war genügend Stauraum vorhanden. Im TV lief jeden Tag ein deutscher Film, auch sonst gab es umfangreiche Kanäle über den Fernseher zu empfangen. Es ist zwar ganz nett, jeden Abend gefaltete Tiere auf seinem Bett zu bestaunen, allerdings gibt es durchaus Dinge, auf die mehr geachtet wird. So wurde nach unserer Meinung nicht einmal der Staubsauger in unserer Kabine benutzt, auch nach Aufforderung unsererseits nicht. Hierfür ein kleiner Minuspunkt.

Nach der Inspizierung der Kabine ging es erst einmal auf Erkundungstour. Nach der Sicherheitsübung um halb fünf legte das Schiff etwas verspätet um 17.30 Uhr ab. Zur Übung noch der Hinweis, daß dies das erste Schiff war mit dem wir gereist sind, wo bei den Versammlungspunkten die Anwesenheit jeder einzelnen Kabine überprüft wurde.

Abends saßen wir um 18 Uhr im Rahmen der ersten Sitzung im Nutcracker Restaurant an einem 9er Tisch mit sehr netten Mitfahrern zusammen. Der Service unseres Kellners Raul aus Rumänien und seines Assistant Waiters Bharat war erstklassig, freundlich und zuvorkommend. Im Vergleich zu unserer letzten Fahrt mit der Constellation sind wir allerdings der Meinung, daß das Essen nicht ganz mit Celebrity mithalten konnte. Es war ok und nicht schlecht, aber es fehlt irgendwie das gewisse Etwas. Wo wir schon beim Essen sind, noch die Anmerkungen zu den anderen Mahlzeiten und Essensmöglichkeiten. Frühstück gab es von halb sieben bis elf Uhr im Hauptrestaurant oder dem Jade bzw. Windjammer Cafe. Auswahl, Angebot und Qualität waren sehr gut. Das Mittagessen stand von 12 bis 15.30 Uhr zur Verfügung und konnte sich ebenfalls sehen lassen. Abends ging es entweder ins Hauptrestaurant oder ins Jade / Windjammer Cafe. Hier gibt es im Prinzip das Essen wie im Hauptrestaurant, jedoch als Buffetform. Zusätzlich stehen einem noch das Portofino (Italiener) und der Chops Grille (Steakhouse) zur Verfügung. Hier kostet das Gedeck jedoch pro Person $ 25,-- extra. Ebenfalls kostenpflichtig ($ 3,95) ist das Essen im Johnny Rockets Burgerrestaurant (von 17 bis 1 Uhr nachts geöffnet). Diese Alternativen haben wir jedoch nicht ausgetestet. Dazu kann man u.a. noch im Cafe Promenade 24 h rund um die Uhr Snacks, Pizza und Kuchen bekommen.

Sonntags war der erste Seetag. Da wir die gesamte Woche nur Temperaturen über 30 Grad Celsius hatten, konnte man die Tage gut am Pool verbringen. Von Wettbewerben wie Bauchklatschercontest, Sexy Legs, Poolparties oder Line Dance Unterricht wurde unter der Sonne der Karibik eine Menge geboten. Aber auch das Sportangebot war sehenswert. Unbedingt sollte man einmal auf dem Schiff die Schlittschuhe anschnallen oder die Kletterwand erklimmen. Minigolf, Inlineskating, Basketballspielen, Fitneß etc war jedoch auch möglich. Eigentlich war für jeden etwas dabei. Wer jedoch nicht bei diesen ganzen Veranstaltungen teilnehmen oder seine Ruhe haben wollte, fand immer irgendwo ein stilles Plätzchen, um sich zurückzuziehen. Auch wenn neben der Besatzung von ca. 1.200 Personen noch 3.400 Passagiere an Bord waren ( 2.400 Amerikaner, 280 Briten, 116 Deutsche und noch 600 Leute aus 44 weiteren Ländern), wurde es einem jedoch nie zu voll, auf dem riesigen Schiff verlief sich die Menge sehr gut.

Sonntag und Mittwoch waren die beiden Formal Nights, wo die Amerikaner ihre schicken Kleidchen herausholten und sich wie üblich vor kitschigen Hintergründen porträtieren ließen. Ein Abend wurde als informal deklariert, die restlichen Tage liefen unter dem Motto leger.

Montags hieß es dann erster Landgang auf Labadee. Das Austendern verlief recht schnell und reibungslos. Labadee ist eine private Halbinsel der Reederei, die nur den Passagieren zugänglich ist. Da die Amerikaner nun einmal sehr lauffaul zu sein scheinen, konzentrierte sich das Sonnenbaden sehr auf die Landungsbrücken nahe Strände, so daß man etwas weiter weg noch gut einen Schattenplatz finden konnte. Es gibt drei Essensstationen, wohin vom Schiff aus die Zutaten für ein gutes BBQ gebracht wurden. Angeboten wird eine Menge an Wassersportaktivitäten wie Jet Ski fahren, Parasailing, Bananenbootfahren etc. Da aber schon das Ausleihen einer Badematte mit $ 10,-- zu Buche schlug, haben wir uns mit einem ausgiebigen Sonnenbad begnügt.

Dienstags legten wir in Ocho Rios an, wo wir die Imagination wieder trafen. Wir waren relativ schnell von Bord gekommen und teilten uns mit unseren Essensbekanntschaften einen Shuttlebus zu den Dunn River Falls. Für $ 5,50 pro Person kam man hin und zurück und zählt man noch die $ 10,-- Eintritt zu den Fällen hinzu, kam man im Vergleich zu den Ausflügen vom Schiff günstig davon. Die Wasserfälle sind auf jeden Fall ein Erlebnis. Man sollte nur recht zeitig dort sein, da es sonst zu voll wird. Es war kein schwieriges Unterfangen den Wasserweg zu erklimmen, jedoch ist es auch kein leichter Spaziergang. Aber Spaß macht es reichlich. Nur der Weg zum Ausgang führt durch einen kleinen Markt von Souvenirständen und diese Verkäufer sind wirklich aufdringlich, daß war nicht so schön. Wirklich durchgehen und nicht reagieren heißt die Devise. Im Anschluß badeten wir noch am Turtle Beach, dieser ist aber nicht unbedingt zu empfehlen, da es von Algen nur so wimmelt.

Da die letzten Stürme auf den Cayman Inseln erhebliche Schäden angerichtet haben, konnte das Schiff leider nicht in Georgetown anlegen. Da man Kuba nicht anfahren darf und sonst keine anderen Ziele in der Umgebung zu erreichen sind, verbrachten wir einen zusätzlichen Tag auf See.

Donnerstags stand Cozumel auf dem Programm. Hier hatten wir einen Ausflug vom Schiff zu den Maya Ruinen nach Tulum gebucht. Wir wurden direkt vom Schiff mit einem Katamaran abgeholt und nach Playa del Carmen auf das Festland gebracht. Von dort ging es noch ca. eine Stunde mit dem Bus nach Tulum. Auf dem Hinweg machten wir noch Station auf einem Souvenir-Markt (muß wohl sein…) und auf dem Heimweg wurden eine Snackbox und Getränke serviert. Im Preis inbegriffen wohlgemerkt. Tulum ist schön anzusehen, unbedingt Badesachen mitnehmen, der Strand ist herrlich.

Freitag war der letzte Tag auf See und es hieß wieder Koffer packen. Letzte Fotos machen, die Sportgelegenheiten nutzen und noch Souvenirs für Zuhause mitnehmen.

Am Samstag morgen um 7 Uhr legten wir wieder in Miami an und da wir noch den Ausflug in die Everglades gebucht hatten, konnten wir als erste von Bord gehen. Die Einreiseformalitäten gingen schnell vorbei und schon saßen wir im Bus zum Gator Park. Hier ging es zuerst eine Dreiviertelstunde mit dem Airboat durch die Sümpfe bevor es eine unterhaltsame Alligatorshow zu sehen gab. Im Anschluß setzte uns der Bus gegen 13.30 Uhr am Miami International Airport ab. Zu unserem Bedauern ging unser Flug jedoch erst um 23 Uhr. Was also tun? Erst einmal gaben wir unsere Koffer in der Gepäckaufbewahrung ab. Pro Koffer kostet dies für bis zu 24 Stunden zwischen 4 und 11 Dollar, je nach Größe und Gewicht. Achtung! Die Baggage Storages haben nur bis 21 Uhr geöffnet. Dann fuhren wir mit dem kostenlosen Shuttlebus zur Dolphin Mall. Hier kann man sich bei der Größe der Mall einige Stunden vergnügen. Zurück am Flughafen konnten wir um halb acht Einchecken und die letzte Zeit verbummeln. Es soll auch möglich sein, im Flughafen Hotel den Wellnessbereich mit Sauna und Swimmingpool zu nutzen, leider wurde dieser Bereich zu dieser Zeit renoviert.

Noch einige Hinweise zur Unterhaltung. Da es sich um ein amerikanisches Schiff handelt, sollte man der englischen Sprache schon etwas mehr mächtig sein, um an den einzelnen Veranstaltungen nicht nur teilzunehmen, sondern auch seinen Spaß zu haben. Es gab eine hervorragende Ice Dancing Show sowie an 2 Abenden Broadway Music Shows im Theater. Zusätzlich die Willkommens- und Farewellshow, bei denen neben einem Jongleur auch Komiker auftraten, die wenn man sie verstand, auch recht amüsant waren. Klasse waren der Entertainer Paul Boland sowie die Coverband Beatlemania.

Insgesamt kann man der Kreuzfahrt und somit dem Schiff ohne Probleme gute 4 Sterne geben. Zu mehr reicht es dann jedoch nicht, Celebrity ist durchaus noch einen Tick weiter entfernt. Aber schön war die Reise auf jeden Fall. Erholung und Spaß gab es im Überfluß!



E-Mail: René Hamann



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