Karibik-Kreuzfahrt mit der Norwegian Spirit
19.11. - 30.11.2006


Gesamter Inhalt: Kreuzfahrt Reiseberichte


Nicht zuletzt wegen der zur Zeit günstigen Flüge von Hamburg nach New York (nachdem es jahrelang keinen Direktflug von Hamburg nach Amerika gab, kämpfen mit Emirates und Continental gleich zwei Fluglinien um Passagiere) fiel unsere Wahl für unsere nächste längere Kreuzfahrt auf die Norwegian Spirit. 11 Nächte ab/bis New York in die Karibik. So verlockend die Route auch war, einige Zweifel gab es vor Reiseantritt. In amerikanischen Reiseberichten wird NCL mit Kritik oft nur so überhäuft. Zu Recht? Inwieweit wirken sich die recht günstigen Preise für NCL-Kreuzfahrten auf das Publikum aus, und würde dies unser Kreuzfahrterlebnis beeinträchtigen? Der atlantische Ozean zwischen New York und der Karibik ist in dieser Jahreszeit bekannt für schwere See, und die Hurrikan-Zeit würde auch noch nicht vorbei sein. Welcher Seegang würde uns erwarten?

Ms Norwegian Spirit

Die Norwegian Spirit wurde 1998 bei der Meyer Werft in Papenburg (Deutschland) als SuperStar Leo für die asiatische Reederei Star Cruises gebaut. Zunächst für Kreuzfahrt ab Singapur eingesetzt, wurde das Schiff im Jahre 1999 durch das Schwesterschiff SuperStar Virgo abgelöst und stach seitdem von Hong Kong aus in See. Im Mai 2004 erfolgte der Wechsel zu NCL, einer Tochtergesellschaft von Star Cruises, und die Umbenennung in Norwegian Spirit.

Technische Daten:
BRZ: 75.338
Länge: 268 Meter
Breite: 32,2 Meter
Passagiere: 1964 (Doppelbelegung)
Kabinen: 982
Besatzung: 970

Mit seinen 8 Jahren ist die Norwegian Spirit das älteste Kreuzfahrtschiff, mit dem wir bisher gefahren sind. Auch wenn man die 8 Jahre Einsatz an einigen Stellen sah, befindet sich das Schiff allgemein in einem sehr guten Zustand. Die Crew arbeitet ständig daran, diesen Zustand zu erhalten. Mit 75.000 BRZ war die Norwegian Spirit zudem im Vergleich zu unseren letzten Kreuzfahrten eher "klein". Dem Schiff fehlte es dadurch jedoch an nichts. Lediglich der Poolbereich war zu klein. Dagegen bietet das Schiff auf dem Achterdeck einen Poolbereich exklusiv für Kinder, wie er selbst auf viel größeren Schiffen nicht zu finden ist. Für Familien ist die Norwegian Spirit somit erste Wahl.

Auch wenn dies lediglich meine subjektive Einschätzung darstellt, erschien mir das Seeverhalten der Norwegian Spirit merkbar schlechter als das der Norwegian Jewel, mit der wir im Vorjahr unterwegs waren. Dies läßt sich zwar schwer sagen, da das Wetter und die Wellenlänge im Atlantik nicht mit den Wetterbedingungen im Vorjahr vergleichbar sind. Aber auch bei relativ ruhiger See zwischen den karibischen Inseln schaukelte die Norwegian Spirit ein wenig. Zudem vibriert das Schiff aufgrund der noch verhandenen Wellenanlage spürbar. Beides mag die Urlaubsqualität nicht mindern, doch ein lautloses Dahingleiten wie bei der Norwegian Jewel ist ohne Zweifel ein erheblicher technischer Fortschritt.

Veränderungen

Im Jahre 2004 wechselte die SuperStar Leo von Star Cruises zu NCL und erhielt den Namen Norwegian Spirit. Dabei wurden folgende Veränderungen vorgenommen:

  • Das ehemalige "Cappucino Cafe" beschränkt sich nun auf die Backbord-Seite der Norwegian Spirit und heißt recht einfallsreich "The Cafe". Auf der Steuerbordseite wurden die Sitzmöglichkeiten dem Shore Excursion Desk geopfert, wodurch aber auch die Sichtverbindung zum Promenadendeck leidet.

  • Aus dem Taipan Chinese Restaurant wurde Cagney´s Steakhouse. Die Einrichtung wurde beibehalten und entspricht dadurch nicht der deutschen Vorstellung eines Steakhouses. Der optische Unterschied zu Cagney´s Steakhouse an Bord der Norwegian Jewel hält sich jedoch in Grenzen.

  • Die Karaoke-Bar heißt jetzt Shanghai-Bar, bietet aber abends weiterhin Karaoke. Die Karaoke-Räume hinter der Bar werden leider nicht mehr genutzt (im Gegensatz zur Norwegian Jewel, wo NCL selber Karaoke-Räume hat installieren lassen).

  • Das A´la Carte Restaurant Maxim erhielt, passend zu restlichen NCL Flotte, den Namen Le Bistro, blieb aber ansonsten unverändert.

  • Die Asiaten spielen halt gern, und so war das Maharajahs Casino selbst für den amerikanischen Markt zu groß geraten. Im vorderen Teil entfernte man die Spieltische und richtete den Maharajahs Nightclub ein. Aus dem Admiral Club, einem separaten Teil des Maharajah Casino, der jedoch auch nur mit Spieltischen bestückt war, wurde die Art Gallery, eine recht unnützte, aber auf amerikanischen Schiffen wohl unumgängliche Einrichtung.

  • Die Celebrity Disco auf Deck 13 besteht unverändert, wird jedoch zu Gunsten des Maharajahs Nightclub nicht mehr als Disco genutzt. Abgesehen von einigen Kursen des Fitness-Centers bleibt der Raum ungenutzt. Theoretisch könnte die Disco der einzig wirklich ruhige Rückzugsraum der Norwegian Spirit sein, würden ihn die roten Plastikmöbel nicht so ungemütlich machen.

Freestyle Dining

Auf anderen großen Kreuzfahrtschiffen gibt es meist zwei Essenssitzungen, die erste um 18 oder 19 Uhr und die zweite zwischen 20 und 21 Uhr. Man kann sich eine Sitzung aussuchen, und sitzt dann immer zur selben Zeit mit den selben Leuten am gleichen Tisch und hat auch täglich den gleichen Kellner. Dies muß nicht schlecht sein. Insbesondere wenn man den Tisch mit netten und interessanten Leuten teilt, kann es sehr angenehm sein. Aber es schränkt einen auch ein, da die beliebtere erste Sitzung meist beginnt, wenn das Schiff den Hafen verläßt. Anders beim Freestyle Dining. Hier gibt es keine festen Essenszeiten, keine festen Tische und auch kein festes Restaurant. Man geht also, z.B. nachdem man das Auslaufen vom Außendeck verfolgt hat, ins gewünschte Restaurant und bekommt den nächsten freien Tisch zugewiesen. Alternativ kann man sich vorher einen Tisch reservieren, ggf. auch für die gesamte Reise, dann ist man wieder beim alten System wie auf anderen Schiffen. Zumindest größere Gruppen kommen um eine Reservierung nicht herum. Hier konnte ich beobachten, daß es längere Wartezeiten gibt. Für uns jedenfalls hat das Freestyle Dining gut funktioniert. Wenn man zu zweit ist, bekommt man, zumindest in beiden Hauptrestaurants, ohne Wartezeit sofort einen Tisch. Nur an einem Tag (mit Thanksgiving war gerade ein wichtiger amerikanischer Feiertag) mußten wir warten und bekamen einen Pager mit, der bereits nach 15 Minuten zu piepen und vibrieren begann.

Die Inneneinrichtung des Schiffes, skandinavisch gediegen mit asiatischen Akzenten, hat uns gefallen. Folgende Einrichtungen gibt es im einzelnen an Bord:

Deck 6:

Das Windows Restaurant ist mit ca. 600 Sitzplätzen der Hauptspeisesaal des Schiffes. Die farbliche Gestaltung des Raumes wirkt etwas kühl und bei schneller Fahrt, wenn die Norwegian Spirit mit 24 Knoten der Karibik entgegen fährt, sind deutliche Vibrationen spürbar. Während dies früher ganz normal war, wird dies im Zeitalter des Azipod immer mehr zum Kritikpunkt. Auch der Service konnte in diesem Restaurant nicht immer ganz überzeugen. Wirklich schlecht war er nie, wirklich gut aber auch nicht.

Ganz im Gegensatz zum Garden Room Restaurant. In diesem mit ca. 260 Sitzplätzen zweitgrößten Spreisesaal des Schiffes war der Service meist deutlich besser. Da man beim Freestlye Dining jeden Tag an einem anderen Tisch sitzt, und die Kellner zudem jeden Tag den Tisch, manchmal auch das Restaurant wechseln, obliegt es dem Zufall, ob man auf gutes oder schlechtes Personal trifft. So haben wir ausgerechnet in diesem Restaurant, nach vielen sehr guten Tagen, den schlechtesten Kellner der Kreuzfahrt erlebt (u.a. hat er einen ganz Gang vergessen). Aber wie gesagt, generell war der Service sehr gut, aufmerksam, schnell und freundlich. Der Garden Room war zudem auch wegen seiner Größe und den wärmeren Farben das angenehmere Restaurant.

Deck 7:

Das Stardust Theater mit 957 Sitzplätzen ist relativ ungewöhnlich im Vergleich zu anderen Schiffen, befindet sich doch der Eingang nicht hinter den Sitzreihen, sondern rechts und links der Bühne. Der erste Blick beim Betreten des Theaters fällt also nicht auf eine dunkle letzte Reihe, sondern ins große Rund des Theaters. Bei schlechten Vorstellungen kann man trotzdem über den oberen Balkonrang unauffällig verschwinden. Während es den Sitzreihen des Parketts an Abstellmöglichkeiten für Getränke fehlt, sitzt man auf dem seitlichen Balkonrang auf gemütlichen Sesseln an Cocktailtischen. Das Stardust Theater läßt einem also die Wahl, wie man sitzen möchte. Ausgesprochen nachahmungswert. Leider wurde bei den Nachfolgebauten (ab Norwegian Star) wieder ein Theater im gewohnten Layout eingebaut.

Cagney´s Steakhouse (17:30 bis 18:00 Uhr: 10 US-$, danach: 20 US-$) ist eines der fünf Spezialitäten Restaurants, für die ein Aufpreis erhoben wird. Wir haben das Restaurant nicht besucht.

Landausflüge

Fur Europäer ist die Buchung von Landausflügen, sei es nun direkt bei der Reederei oder vor Ort, zur Zeit aufgrund des günstigen Dollar-Wechselkurses sehr günstig. Die Landausflüge sollte man vorab über das Internet buchen, da begehrte Landausflüge an Bord auch schon mal ausgebucht sein können.

Die Landausflüge werden meist von lokalen Agenturen/Veranstaltern organisiert. Ein und derselbe Landausflug wird daher von allen Reedereien angeboten, und kann meist auch direkt beim lokalen Veranstalter gebucht werden (allerdings selten mit nennenswerten Preisvorteil).

Ein Mietwagen lohnt sich kaum. Zu der meist recht günstigen Mietzahlung kommen noch Kosten für Versicherung und lokale Steuern dazu. Für vier Leute in einem günstigen Mietwagen mag dies noch günstig sein, für alle anderen ist die Buchung von Landausflügen günstiger und sicherlich auch weniger abenteuerlich.

Essen

Sehr erfreulich war das Essen an Bord der Norwegian Spirit. Im Buffet-Restaurant gab es nicht nur die üblichen Speisen, sondern auch italienische Pasta, Sandwichs a´la Subway und asiatische Küche, jeweils nach den Wünschen des Gastes zusammengestellt und vor seinen Augen zubereitet. Auch die Auswahl an Brot, Brötchen und Aufschnitt war für deutsche Ansprüche ausreichend. Aber nicht nur die Auswahl, sondern auch die Qualität unterschied sich deutlich von der Norwegian Jewel im Vorjahr, und lag klar vor Konkurrenten wie RCCL oder MSC. Bleibt zu hoffen, daß sich dieser Trend fortsetzt. Das Abendessen im Hauptrestaurant war zwar keineswegs Gourmet-Küche (und kann daher nicht ganz mit Premium-Reedereien wie Princess oder Celebrity mithalten), aber immer schmackhaft. An einem Abend wurde ein halber Hummer von mehr als ordentlicher Größe serviert. Deutlich besser als der Micro-Lobster mit Steak, den man mir einmal bei einer anderen Reederei serviert hat. Das Essen und der Service im Spezialitätenrestaurant Le Bistro waren den Aufpreis wert. Insgesamt ein für die Kategorie dieses Schiffes sehr gutes Essen.

Das Grand Centrum ist sicherlich das Schmuckstück des Schiffes und eines der schönsten Atrien auf einem Kreuzfahrtschiff überhaupt. Das Atrium ist im römischen Stil gehalten, mit unechten Fenstern und französischen Balkonen sowie drei gläsernen Liften. Hinter einem dieser unechten Fenster befand sich unsere Innenkabine, weshalb ich zunächst eine Stichsäge einpacken wollte, um die Fenster endlich ihrem eigentlichen Zweck zu übergeben. Angesichts der aktuellen Sicherheitslage schien mir die Mitnahme einer Stichsäge dann aber doch keine gute Idee zu sein. Im unteren Level des Atriums befindet sich die Rezeption, der Schalter für Landausflüge sowie eine Kaffee-Bar (The Cafe). Ein Deck darüber befinden sich an beiden Seiten Juwelierläden, ein Duty-Free-Shop sowie die Bar Champagne Charlie´s. Hier gab es den ganzen Abend über wechselnde Live-Musik.

Henry´s Pub zweigt etwas versteckt neben der Rezeption vom Atrium ab und stellt eine Sackgasse dar. Er liegt somit etwas abseits der üblichen Passagierströme und war deshalb selten wirklich gut besucht. Eigentlich schade, denn hier gab es gute Live-Gitarren-Musik.

Das Blue Lagoon Cafe ist als einziges Restaurant an Bord 24 Stunden am Tag geöffnet. Die einfallsreiche Einrichtung kann aber nicht über die fade Fastfood-Kost hinwegtäuschen.

In der Shanghai Bar läuft auf diversen Bildschirmen den ganzen Tag über Sportfernsehen und am Abend dürften sich die Passagiere an Karaoke versuchen. Aufgrund des erheblichen Durchgangsverkehrs ist die Bar aber nur bedingt gemütlich.

Le Bistro (17:30 bis 18:00 Uhr: 7,50 US-$, danach: 15 US-$) ist ein kleines edles Spezialitäten-Restaurant mit guten Essen und Service. Die Karte verändert sich, wie bei allen Spezialitäten-Restaurants an Bord, während der gesamten Reise nicht. Allzu oft kann man das Restaurant also nicht besuchen, will man nicht immer das Gleiche essen.

Im Maharajahs Casino gibt es neben den üblichen Spieltischen und einarmigen Banditen als Neuerung auch einen Tisch, an dem Passagiere Texas-Hold-Em Poker gegeneinander spielen können, also ohne Beteiligung der Bank. Diese kassiert pro Runde einen kleinen Teil des Pots als Gebühr ein. Dieses Prinzip hat man sich vom Online-Poker angeschaut.

Dahinter, und nur durch das Casino zu erreichen, liegt der Maharajahs Nightclub. Dieser Nachtclub ist nur für Erwachsene zugänglich, und die plüschige Einrichtung, die aufgestellten Betten und die abendlichen Veranstaltungen werden diesem Anspruch auch gerecht. Wäre eine Kreuzfahrt nur nicht so anstrengend. Bis in die Nacht feiern Kreuzfahrer, zumindest in großer Anzahl, selten.

Service

Das Personal, mehrheitlich aus den Philipinnen und karibischen Staaten, war ausgesprochen freundlich. Die Kabinenstewards, die wir im Kabinengang antrafen, waren manchmal so guter Laune, daß wir uns fragten, welche Drogen die Reederei wohl den Reinigungsmitteln beimischen würden. Derartig gut gelaunte Kabinenstewards haben wir bisher auf keinem anderen Schiff getroffen. Auch die Kabinenreinigung an sich war fast tadellos. Lediglich das Staubsaugen der Kabine geschah wohl in derartiger Geschwindigkeit, daß die Ränder der Kabine deutlich sichtbar vernachlässigt wurden. Dies lag wohl an der extrem hohen Zahl an Kabinen, die ein Steward zu reinigen hatte. Bei dieser Anzahl war es auch nicht mehr möglich, die Kabine so zu reinigen, daß dieser Vorgang für den Gast wie im Vorborgenen abläuft (so bei Royal Caribbean und Celebrity). Vielmehr waren die Kabinenstewards den gesamten Vormittag im Kabinengang präsent und mit der Reinigung beschäftigt. Das Bedienungspersonal in den Hauptrestaurants dagegen hinterlies einen wechselhaften Eindruck. Mal aufmerksam und freundlich, mal nachlässig und mässig motiviert. Überwiegt haben hier jedoch auch die positiven Leistungen.

Unterhaltung

Das Unterhaltungsprogramm an Bord der Norwegian Spirit war ausgesprochen umfangreich, meist jedoch nur von durchschnittlichem Niveau mit einigen Lichtblicken.

Unser Cruise Director hies Ricky Matthews. Dieser junge Kerl war ein ausgesprochener Spaßvogel und sich für wirklich nichts zu schade.

Musikalisch konnte die Norwegian Spirit noch überzeugen. Die Band Fusion Wave trat meist in der Galaxy of the Stars auf. Insbesondere die Abende mit Musik von Abba oder Queen waren beeindruckend.

Im Champagne Charlie´s traten jeden Abend Love Brothers & Lira auf. Die beiden Sängerinnen konnten wirklich toll singen, die restliche Musik kam allerdings aus der Kiste und trübte das Erlebnis erheblich.

Ariel Jacobe spiele jeden Abend in Henry´s Pub moderne Pop- und Rockmusik, nur mit Gitarre, also fast wie am Lagerfeuer. Was uns sehr gefiel, fand bei den restlichen Passagieren weniger Anklang, so daß wir meist zu den leider wenigen Zuhörern gehörten.

Das restliche Unterhaltungsprogramm konnte nicht immer überzeugen. Die Shows waren allenfalls durchschnittlich (für amerikanische Verhältnisse). Das Unterhaltungsangebot europäischer Reedereien kann man aber dagegen locker vergessen.

Die Shows im Einzelnen:

19.11.06: Der Comedian Peter Sasso erinnert mich irgendwie an Fips Asmussen, was ich nicht als Kompliment verstehen würde.

20.11.06: Musical-Show Standing Room Only. 13 Tänzer/Sänger-innen und die fünfköpfige Live Band liefern eine gute Show, die sich aber von typischen Shows an Bord amerikanischer Kreuzfahrtschiffe nicht abheben kann. Da bietet zumindest Royal Caribbean deutlich bessere Shows.


21.11.06: Magier und Comedian Ed Alonzo, wohl so was wie ein C-Promi, weil er mal eine Nebenrolle in einer US-Serie hatte. Er ist aber recht lustig und unterhaltsam.

22.11.06: Comedian David Heenan, klein und rund, so wie man sich einen New Yorker Komiker vorstellt, der ohne Pause reden kann, und zudem sehr lustig ist, wenn man denn in der Lage ist, ihn zu verstehen.

23.11.06: Die Show mit Peter Sasso und Ed Alonzo haben wir uns nicht angesehen.

24.11.06: Den Humor der Comedy-Gruppe The Second City fanden wir recht platt.

25.11.06: Die Sängerin Karen Saunders war nach meiner Auffassung einfach nur grauenhaft. Später tritt im Galaxy of the Stars nochmals der Comedian David Heenan auf. Zu recht ist es rammelvoll.

26.11.06: America´s Beat. Die amerikanische Geschichte als Musical. Nach einem Indianertanz verlässt der Häuptling die Bühne und Auswanderer tanzen vor Ellis Island. Ich finde das irgendwie geschmacklos, aber den Amerikanern gefällt es anscheinend.

27.11.06: Karen Saunders & NCL Production Co. haben wir uns nicht angeshen.

28.11.06: Musical-Show On the Radio. Wir haben wohl mittlerweile zu viele dieser Shows gesehen. Gut war die Show trotzdem.

29.11.06: Ich hätte es vorher nicht gedacht, aber die Crew Show ist unterhaltungstechnisch der Höhepunkt der Reise. Alle Künstler und einige Crewmitglieder geben noch ihr Bestes. Die "Premiere" von "Fountains" (gibt es in dieser Form wohl auf vielen NCL-Reisen) zum Ende der Show beschreibe ich besser nicht, man könnte mich für geschmacklos halten, aber das ganze Theater kringelt sich vor Lachen.

Deck 8:

Das Shogun Restaurant (17:30 bis 18:00 Uhr: 6,25 US-$, danach: 12,50 US-$) und die angeschlossene Sushi-Bar sowie das Teppanyaki, indem das Essen direkt vor dem Gast kunstvoll zubereitet wird, bieten allesamt asiatische Küche gegen Aufpreis.

Die Preise Galleria Shop waren ausgesprochen human, die Preise in der Fotogalerie dagegen exorbitant hoch (24,95 US-$ für ein großes Portrait-Foto).

Deck 10:

Neben einem sehr großen Raum mit Videospiel-Automaten und einem großen Kinderbereich befindet sich auf Deck 10 noch der Poolbereich Buccaneer´s Wet & Wild. Dieser Außenpool auf dem Achterdeck mit Piratenschiff und Rutsche ist exklusiv Kindern vorbehalten und erfreut sich bei diesen großer Beliebtheit. Den daneben befindlichen Whirlpool können auch Erwachsene benutzen.

Deck 12:

Ganz vorn auf Deck 12, oberhalb der Brücke, liegt der Aussichtssalon Galaxy of the Stars. Der Grundriß folgt an der Front der darunterliegenden Brücke, und so kann man ein Deck über dem Kapitän in einem Sessel auf dem Brückennock sitzen und die An- und Ablegemanöver verfolgen. Dort wo auf der Brücke der Fahrstand ist, befindet sich im Galaxy of the Stars eine Konsole mit Monitoren, auf denen die wichtigsten Informationen der Brücke live übertragen werden. So gibt es neben einem Monitor mit den wichtigsten Daten auch eine elektronischen Seekarte sowie ein Radarbild samt AIS. Manchmal sieht man die Offiziere in den Menüs arbeiten. Über eine kleine Wendeltreppe kann man zudem in einen Raum hinter der Brücke gelangen. Von hier kann man durch Glasscheiben die Arbeit auf der Brücke beobachten. Dieser Raum ist also wie geschaffen für den Schiffsfan. Neben der Funktion als Aussichtssalon wird dieser Raum auch intensiv für Bordveranstaltungen genutzt, u.a. Bingo, Musik- und Comedyshows. Zumindest tagsüber stört dies die Ruhe, die meiner Meinung nach zu einem Ausssichtssalon gehört. Neben dem Eingang zum Galaxy of the Stars befindet sich der Smoking Room, in dem auch Pfeifen und Zigarren geraucht werden dürfen.

Das Roman Spa & Fitness Center ist im Verhältnis zur Schiffsgröße recht großzügig und genügt aktuellen Ansprüchen. Die beiden kleinen "Schwimmbecken" im angegeliederten Aquaswin reichen jedoch aufgrund ihrer Größe höchstens für eine Abkühlung nach der Sauna. Einen richtigen Innenpool gibt es somit an Bord der Norwegian Spirit nicht.

Die Libary im typischen Stil eines englischen Lesezimmers verfügt auch über ein Regal mit deutschen Büchern. Daneben liegt der Internet Room. Der Zugang zum Netz wird eine einmalige Aktivierungsgebühr von 3,95 US-$ fällig. Eine Minute kostet 75 cent, günstigere Minutenpakete sind erhältlich. Des weiteren verfügt die Norwegian Spirit über gleich zwei Kartenspielzimmer.

Das Pooldeck samt Tivoli Pool war für die Anzahl der Passagiere, zumindest für Karibik-Kreuzfahrten, zu knapp bemessen. Auch wenn wir es wegen unseres Sonnenbrandes und der gnadenlosen Sonne nicht versucht haben, wäre es sicherlich aussichtslos gewesen, hier an einem sonnigen Seetag eine freie Liege zu suchen. Der Pool selbst dagegen war ausgesprochen groß und in den vier Whirlpools immer ein Platz frei.

Im Raffles Buffet-Restaurant ging es zu Stoßzeiten natürlich hoch her. Sitzplätze waren jedoch immer ausreichend vorhanden. Zu zweit konnten wir sogar immer einen Platz am Fenster ergattern. Auf dem angrenzenden Achterdeck konnte man auch draußen essen. Gegessen wurde nicht von Servierplatten aus Plastik, sondern von Porzellan-Tellern. Dies ist ja mittlerweile schon eine Erwähnung wert. Lediglich die Getränkeautomaten schienen NCL technische Probleme zu bereiten.

Deck 13:

Die Celebrity Disco auf Deck 13 wurde nicht mehr als solche genutzt, lediglich kleinere Kurse fanden hier manchmal statt. Angesichts der kühlen Einrichtung und der abgelegenen Lage wäre es sicherlich auch aussichtslos gewesen, hier nachts eine Party zu veranstalten.

Im Biergarten mit Tischen und Stühlen unter einen weißen Zeltplane gab es neben einer Bar auch Fastfood wie Hamburger, Hot Dog und Pommes.

Unterhalb des Schornsteins befinden sie noch ein Basketball-Feld und Übungsboxen für Golf.

Innenaufnahmen der Norwegian Spirit


Nebenkosten (Alle Preise aus November 2006)

Trinkgeld: 10 US-Dollar pro Tag und Person, die automatisch von Bordkonto abgebucht werden.

Getränke sind im Vergleich zu deutschen Gaststättenpreisen ausgesprochen günstig (Cola 1,25 US-Dollar, Cocktails meist 5,50 US-Dollar). Bier ist dagegen, wie auf allen amerikanischen Schiffen, recht teuer (3,25 US-Dollar). Eine Soda-Karte kostet für die gesamte Reise 62,75 US-Dollar, und ist damit wesentlich teurer als bei Princess Cruises in 2004.

Der Internetzugang kostet einmalig 3,95 US-Dollar und jede Minute dann weitere 75 cent. Minutenpakete sind etwas günstiger.

Fotos sind unbezahlbar (Porträtbild 24,99 US-Dollar).

1. Tag: Sonntag - 19.11.2006 - New York

Wir sind wie immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist, was recht mühsam war, da diese in New York am Sonntag offensichtlich recht selten fahren. Von außen sieht das Terminal recht abgenutzt aus, was allerdings dem üblichen New Yorker-Look entspricht. An Pier 90 liegt die Norwegian Dawn, und an Pier 92 unser Schiff, die Norwegian Spirit. Wir müssen noch kurz warten, dann beginnt der Check-In, den wir dank vieler Schalter schnell hinter uns lassen. Da unsere Kabine erst um 14 Uhr fertig sein soll, geht es zunächst ins Buffet-Restaurant. Zu unserer Überraschung ist das Essen deutlich besser als auf der Norwegian Jewel. Auch andere Mitreisende bestätigen uns im Laufe der Reise, dass NCL hier in letzter Zeit wohl erheblich nachgebessert hat. Unsere Kabine überzeugt dann durch ein großen Raumangebot und eine Dusche mit Glastrennwand (Duschvorhänge sind mir ein Greuel). Um 15:30 Uhr findet die Rettungsübung statt. Sie ist vorbildlich organisiert. Jeder muss sich unter seinem Rettungsboot aufstellen und die Anwesenheit wird festgestellt. Wer fehlt, muss am nächsten Morgen zu einem separaten Drill antreten. Für die wenigen Verweigerer ist es dann schon ein wenig peinlich, am nächsten Morgen unter den grinsenden Blicken der übrigen Passagiere zum Drill zu laufen. Aber so und nicht anders sollte eine Rettungsübung zum Wohl der Sicherheit der Passagiere organisiert sein. Kurz nach 16 Uhr verlassen wir dann New York, während es schon langsam dunkel wird. Trotz der kühlen Temperaturen spielt eine Band und es gibt ein BBQ auf dem Pooldeck. Etwas verwundert sehe ich, dass die Norwegian Dawn nicht ihren Liegeplatz verlässt, obwohl sie ebenfalls um 16 Uhr ablegen sollte. Später erfahre ich, dass die Norwegian Dawn New York erst spät abends verlassen hat und die Reise dann wegen eines Schadens am Pod-Antrieb am Montag in Norfolk abbrechen mußte. Die nachfolgenden Kreuzfahrten sollen dann aber wieder wie geplant stattgefunden haben. Abends essen wir dann im Windows Restaurant. Trotz Freestyle Dinning bekommen wir ohne Voranmeldung sofort einen 2er-Tisch. Abends stellen wir dann fest, dass das Schiff bei voller Buchung (es sind 2163 Passagiere an Bord, davon 42 Deutsche) angenehm belebt ist, und nicht so ausgestorben wie manch anderes großes Kreuzfahrtschiff. Vielleicht liegt es aber auch am Publikum, das etwas "bodenständiger" und jünger ist als auf bisherigen Kreuzfahrten.

2. Tag: Montag - 20.11.2006 - Auf See

Auch wenn wir im Gegensatz zur Norwegian Dawn wenigstens unserem ersten Ziel entgegen fahren, hat der traditionelle Antrieb doch auch seine Nachteile. Bei voller Fahrt vibriert das Schiff doch recht stark. Um 13:15 Uhr findet im Galaxy of the Stars die Latitudes Party statt. Nach einer kurzen Ansprache des Kapitäns werden noch ein paar Preise verlost. Das war´s. Am Abend wollen wir dann vor dem Essen noch einen Drink in der Lobby zu uns nehmen. Da die beiden Hauptrestaurants auf rot stehen (also voll belegt sind), möchten wir uns vorher noch einen Pager abholen, damit wir anschließend direkt zum Essen gehen können. Die Dame vor uns bekommt dann auch einen Pager und soll wohl 40 Minuten warten. Dann sind wir an der Reihe, bekommen aber sofort einen Tisch. 2er-Tische sind offensichtlich nicht so gefragt.

3. Tag: Dienstag - 21.11.2006 - Auf See

Heute ist das Wetter etwas rauher (Windstärke 7), aber der Seegang ist noch im erträglichen Bereich. Dafür merkt man jetzt deutlich, dass wir uns der Karibik nähern. Draussen ist es bereits wärmer als im Schiffsinneren. Auch tagsüber ist das Schiff, gerade an einem Seetag, überall recht voll. Im Pool oder Whirlpool würde man zwar noch ein Plätzchen finden, aber einen ruhigen Platz gibt es an Bord nicht (außer wenn im Galaxy of the Stars mal gerade keine Veranstaltung stattfindet). Kurz nach Mitternacht gibt es im Nightclub noch eine Moulin-Rouge-Show mit Tänzerinnen in erotischer Unterwäsche. Zwar gibt es keine nackten Tatsachen zu sehen, trotzdem finde ich die Show für ein amerikanisches Schiff doch recht erstaunlich.

4. Tag: Mittwoch - 22.11.2006 - St. Thomas, US-Virgin-Islands

Nach dem Frühstück nähern wir uns langsam der Insel St.Thomas. Im Hafen von Charlotte Amalie liegen bereits die Carnival Valor und die Zuiderdam. Zwischen den beiden Schiffen ist gerade noch Platz für die Norwegian Spirit. Ein spannendes Anlegemanöver. Da wir auch als erstes wieder ablegen, bleibt mir rätselhaft, warum wir nicht den äußeren Liegeplatz bekommen haben. Da alle von Bord stürmen, haben wir erstmal den Whirlpool auf dem Achterdeck für uns allein. Nach dem Mittagessen gehen wir dann ein wenig zum Shoppen an Land. Die Preise für Alkoholika sind wirkich sehr niedrig, Technikartikel sind dagegen nicht günstiger als bei uns. Nach dem mühsamen Ablegemanöver (ein Seitenstrahlruder ist gerade ausgebaut) folgt uns die Zuiderdam bei der Ausfahrt aus dem Hafen.

5. Tag: Donnerstag - 23.11.2006 - St. John´s, Antigua

Früh stehen wir heute auf, um das Einlaufen in St. John´s mitzuerleben. Vor uns läuft die Holiday Dream, die ehemalige MS Europa, in den Hafen ein. Für Antigua haben wir den Landausflug Kayak & Snorkel Eco Adventure gebucht. Mit einem Minibus geht es durch das recht kleine und teilweise arm anmutende St. John´s an das andere Ende der Insel. Von dort geht es mit eimen kleinen Motorboot in schneller Fahrt zu einer Kajakstation. In 2er Kajak fahren wir über das warme und türkisblaue Wasser. Da ich auch in Deutschland gern mal Kajak- oder Kanadier fahre, ist dies natürlich ein tolles Erlebnis. Während der Stops erzählt uns der Guide dann noch etwas über die Natur von Antigua. Mit dem Motorboot geht es dann weiter zu einer kleinen vorgelagerten Insel. Die schnelle Fahrt mit dem Motorboot ist übrigens nichts für Leute mit schwachen Nerven, dies nur als kleine Warnung. Für alle Anderen ist es aber ein Mords-Spass. Nach einem kurzen Rundgang über die Insel geht es dann zum Schnorcheln. Dies ist für mich erst etwas gewöhnungsbedürftig, weshalb ich die interessante Unterwasserwelt anfangs nicht so ganz genießen kann. Anschließend geht es dann wieder per Motorboot zurück zur Ausgangsstation, wo man uns noch etwas Rum-Punch und Kuchen serviert. Auch im Nachhinein der beste Landausflug der ganzen Reise. Am Abend gibt es erstmals Wartezeiten beim Restaurant, weil Thanksgiving ist und an so einem Tag wohl niemand ins Buffetrestaurant gehen möchte. Wir bekommen einen Pager und nach 15 Minuten gibt es dann Truthahn.

6. Tag: Freitag - 24.11.06 - Bridgetown, Barbados

Wir erreichen den Hafen von Bridgetown, der etwas abseits des Zentrums liegt. Die Oceana von P&O Cruises ist bereits vor uns angekommen. Da wir auf Barbados nichts gefunden haben, was uns unbedingt interessiert, und es zudem erstmals ein wenig regnet, gehen wir nur kurz von Bord. Wir scheinen aber nicht die einzigen zu sein, die sich für Barbados nicht begeistern können. Für einen Hafentag ist es ungewöhnlich betriebsam an Bord. Nach der Show verschlafen wir leider den Rest des Abends, u.a. die Karibik-Party am Pool. Eine Kreuzfahrt kann auch ganz schön anstrengend sein.

7. Tag: Samstag - 25.11.2006 - St. George´s, Grenada

Dass uns Grenada gefallen wird, merken wir schon beim Frühstück auf dem Achterdeck, als wir uns langsam der Insel nähern. Grenada ist sehr hügelig und dicht bewaldet, die Berghänge der Stadt sind mit weißen Häusern gesäumt. Eine Bilderbuch-Karibikinsel und die bisher schönste Karibikinsel, die ich gesehen habe. Neben uns am Pier liegt die Saga Ruby, die wir komplett überblicken können, reicht doch der Schornstein nicht mal an das Sonnendeck der Norwegian Spirit heran. Für Grenada haben wir den Landausflug Carib Cats Sail & Snorkel gebucht. Die Schnorchelausrüstung holen wir uns dieses Mal bereits an Bord ab, dann geht es direkt am Pier auf einen großen Segelkatamaran. Zum Schnorcheln geht es zu einer Bucht im Norden der Stadt. Zwar unter Segeln, die aber nur Tarnung sind, weil der Motor die ganze Zeit läuft und uns voran bringt. Anders wird es aufgrund des engen Zeitplans wohl kaum möglich sein, aber ein wenig schade ist es schon. Die Unterwasserwelt der Bucht ist leider nicht so sehenswert wie auf Antigua, dafür bringt das Schnorcheln mittlerweile richtig Spass. Einige Male spüren wir ein kleines Stechen auf der Haut. Es soll sich dabei um Quallen gehandelt haben, die man aber nicht sehen konnte. Sehr merkwürdig. Dann "segeln" wir wieder an der Stadt vorbei in Richtung Süden. Ab jetzt gibt es die restliche Route über (starken) Rum-Punch. An einem schönen langen Strand landen wir an und haben Zeit zum Baden uns Sonnen. Danach geht es wieder zurück zum Pier. Wieder ein ausgesprochen schöner Landausflug. Nach dem Mittag erkunden wir dann ein wenig die Stadt. Das Terminalgebäude scheint das modernste Gebäude der Stadt und zugleich das einzige Einkaufszentrum zu sein. Auch St. George´s macht teilweise einen ärmlichen Eindruck, aber unsicher fühlen wir uns hier nicht. Trotzdem ist St. George´s genau so, wie man sich eine kleine Stadt in der Karibik vorstellt. Auf dem großen Wochenmarkt mitten in der Stadt kann man vor allem Gewürze kaufen, die zudem noch sehr günstig sind. Außerdem hat die Stadt noch einige Straßen, die so steil sind, daß sie San Francisco Konkurrenz machen können. Vom Terminal kann man übrigens für 3 bis 5 US-Dollar per Wassertaxi zu verschiedenen Stränden fahren. Als wir Grenada um kurz vor 18 Uhr verlassen, scheint auch das Ablegen der Saga Ruby unmittelbar bevorzustehen, und so gibt es ein großes Winke-Winke von Schiff zu Schiff. Danch essen wir im Restaurant Le Bistro (Zuzahlung 7,50 US-Dollar). Das Restaurant hat eine luxuriöse Einrichtung, eine offene Küche und viele 2er-Tische am Fenster. Mein Menü: Salat mit Trüffeln, Weinbergschnecken, Froschschenkelsuppe, irgendein Fischfilet und Mousse-au-Chocolat zum Nachtisch. Das Essen ist ausgesprochen lecker und der Service sehr gut, kein Vergleich zu den normalen Restaurants.

8. Tag: Sonntag - 26.11.2006 - Roseau, Dominica

Wir liegen am Cruisepier direkt vor der Stadt, weiter nördlich im Industriehafen liegt die Sun Princess. Im Vergleich zu Grenada ist Dominica noch hügeliger, man sollte wohl eher von Bergen statt von Hügeln sprechen, und noch dichter bewaldet. Für Dominica haben wir Trafalgar Falls & River Tubing als Landausflug gebucht. Leider erfahren wir erst unten am Pier, dass unser Landausflug kurzfristig abgesagt wurde. Als Grund wird uns ein zu niedriger Wasserstand des Flusses genannt. Dumm nur, dass bereits alle anderen Touren begonnen haben. Wir entschließen uns, zunächst zu Fuss zum Botanischen Garten zu gehen. Unterwegs werden wir mehrmals recht aufdringlich angesprochen, ob wir nicht eine Tour buchen wollen. Die Preise sind jedenfalls verlockend. Ein amerikanischen Paar hat sich bereits entschieden, und zusammen mit ihnen fällt es uns leichter, die Sache mal auszuprobieren. Ein japanischen Paar kommt noch dazu und dann geht es in einem Minibus hinaus aus der Stadt in die Berge. Die Straße ist schmal, sehr kurvig und voller Schlaglöcher. Alle paar Minuten hält unser Fahrer an und erzählt uns interessante Dinge über die Natur von Dominica. Nach fast einer Stunde fahrt erreichen wir den Eingang zum Emerald Pool (Eintritt 2 US-Dollar). Der Weg zum Emerald Pool führt durch einen dichten Regenwald, der seinen Namen wirklich verdient, den plötzlich regnet es wirklich wie aus Kübeln. Da wir eigentlich zum River Tubing wollten, und noch unsere Badesachen anhaben, kann uns dies zum Glück egal sein. 15 Minuten laufen wir ungefähr durch den Regenwald. Ein beeindruckendes Erlebnis. Mitten im Wald fällt dann ein Wasserfall in einen kleinen See. Eine traumhafte Kulisse. Wir nehmen ein kurzes Bad im recht warmen Wasser. Auf dem Rückweg machen wir dann noch einen Abstecher in Richtung Norden und halten an einer kleinen Hütte, wo die diversen Früchte der Insel kostenlos zum Verzehr angeboten werden. Natürlich darf man spenden, und so lohnt sich die Sache angesichts der leckeren frischen Früchte für alle Beteiligten. Vorbei am Layou River (der in der Tat wenig Wasser führt) geht es zurück zum Schiff. Unser Fahrer legt für mich noch einen Foto-Stopp bei der Sun Princess ein. So eine individuelle Tour ist schon praktisch. Zumindest für Dominica kann ich eine derartige Tour nur empfehlen. Unser Fahrer hat sich viel Mühe gegeben, dass wir viel von der Insel sehen. Bezahlt haben wir 20 US-Dollar pro Person. Nach einem kleinen Snack an Bord gehen wir nochmal an Land. Günstige Souvenirs gibt es auf Dominica, aber leider keine große Auswahl und noch weniger geschmackvolle Souvenirs. Ein paar Blocks vom Zentrum entfernt, sind die Straßen menschenleer und wir fühlen uns nicht mehr ganz so sicher. Um 17 Uhr verlassen wir Roseau zeitgleich mit der Sun Princess. Die Natur von Dominica hat uns begeistert und ich würde gern nochmal hierher kommen.

9. Tag: Montag - 27.11.2006 - Tortola, British-Virgin-Island

Eigentlich wollten wir hier keinen Landausflug buchen. Da aber unser Landausflug auf Dominica ausgefallen war, haben wir kurzfristig noch den Landausflug Sage Mountain National Park & Snorkel gebucht. Die besten Landausflüge waren natürlich bereits ausgebucht, so war die Auswahl nicht mehr groß. Mit einem großen Pickup-Van ging es durch die Stadt mit vielen modernen, aber wenig sehenswerten Gebäuden hoch hinauf in die Berge. Der Sage Mountain National Park bietet einen tolle Aussicht auf die Virgin Islands, aber die Vegetation erinnert doch stark an deutsche Wälder. Im Vergleich zum Regenwald von Dominica ist das schon ein wenig enttäuschend. Da es kein richtiger Regenwald ist, fehlte zum Glück aber auch der Regen. Nach der Wanderung folgte noch ein kurzer Stop bei einer Rumbrennerei und dann ging es zum Strand. Zum Schnorcheln eignet sich der Strand allerdings nicht, und etwas voller ist es zudem auch noch. Wir sind für relativ wenig Geld viel herum gekommen, aber wirklich empfehlen kann ich diesen Landausflug nicht. Danach heisst es dann leider Abschied nehmen von der Karibik. Sehnsüchtig sitzen wir auf dem Promenadendeck und schauen den Virgin Islands hinterher. Bald wird es wieder kalt.

10. Tag: Dienstag - 28.11.2006 - Auf See

Wir gehen diesen Tag ruhig an. Beim Lesen auf dem Promenadendeck genießen wir die noch halbwegs warem Temperaturen. Am Nachmittag gibt es das NCL-Schokoladenbuffet, das einzige Galabuffet der ganzen Reise. Die Sachen sehen zwar alle sehr lecker aus, schmecken aber meistens nach nichts. Dieses Buffet werde ich mir auf der nächsten Kreuzfahrt mit NCL besser ersparen.

11. Tag: Mittwoch - 29.11.2006 - Auf See

Laut Wettervorhersage aus dem Tagesprogramm sollen es heute 31° werden. Schön wäre es. Wir nähern uns langsam New York, es wird kalt und die See ist relativ rau. Am Nachmittag gibt es die Crew Show (ein unerwartetes Highlight). Die Show am Abend verpassen wir dagegen, und packen stattdessen unsere Koffer.

12. Tag: Donnerstag - 30.11.2006 - New York

Bei dichtem Nebel laufen wir in den New Yorer Hafen ein. Öfters tauchen dicht neben uns plötzlich Lastkähne oder andere Schiffe aus. Erst als wir Manhattan erreichen, löst sich der Nebel etwas auf. Bis zur Ausschiffung müssen wir eine ganze Weile warten, aber wir haben es auch nicht eilig, denn wir bleiben noch ein paar Tage in New York. Ein kleines Fazit: NCL bietet für relativ wenig Geld ein sehr rundes Kreuzfahrterlebnis. Sei es das Essen, die Unterhaltung, der Service oder das Schiff. Nirgends ist NCL wirklich die Nr. 1 gegenüber der Konkurrenz, aber das Gesamtergebnis stimmt. Ich fahre gern wieder mit NCL.




© Frank Schönstedt